Schlampig kochen

Thema:

Ich weiß gar nicht, ob sie es wussten, aber ich koche total gern. Und zwar mit einem wachsenden, aber, sagen wir im Vergleich zur Frau in unserem Haushalt, lächerlich kleinen Repertoire. Eins ist allerdings ehernes Gesetz, ich mache das als eine Art Meditationsübung: allein. Stöpsel im Ohr, Podcast an, verschwinde ich für Stunden in unserer kleinen Küche, um beispielsweise meinen beliebten Butternutkürbisauflauf zu zaubern. Dabei halte ich mich so gut es eben geht, an das inzwischen auswendig gelernte Rezept, denn und hier verrate ich mein Geheimnis: ich kann überhaupt nicht kochen, ich koche eher, wie ich Python schreibe: ich tanze mühsam erlernte Schritte nach.

Bei unserer Haushaltsvorsteherin trifft das genaue Gegenteil zu. Sie ist ein MacGyver des Kochens, die aus einem alten Brötchen, ein paar Krümeln Ei-Ersatz und ein paar Gewürzen das letzte Abendmahl zaubert. Sie hasst Rezepte wie Fleisch und braucht sie auch nicht mehr. Es stehen zwar drei in den Achtzigern auswendig gelernte, heute völlig zerfletterte Öko-Kochbücher im Regal, aus diesem Repertoire kombiniert sie im Kopf alles, was ich mir vorstellen kann. Allerdings: wo gehobelt wird, da fallen bekanntlich Späne und nach so einer Vorführung göttlicher Kochfertigkeiten, sieht unsere Küche dann leider aus, wie die Bremer Sielwallkreuzung nach den Silvesterkrawallen (googelt das meinetwegen).

Darum kochen wir in der Regel allein. Zuletzt haben wir allerdings aus der Not eine Tugend gemacht und uns zusammengetan. Wir hatten viel Spaß, weil ich auf die Idee kam, wir könnten einen Podcast daraus machen. Der heißt „Schlampig kochen“ und ist so eine Art kochen mit Bio für Vollchaoten. Während im Hintergrund die Geräusche eines Reenactments des Angriffs auf Pearl Habor laufen, beschreibe ich im Vordergrund wie man eigentlich nicht kocht, was in Wahrheit genau das ist, was passiert. Wir haben dabei uns zwar vor Lachen gebogen, aber leider haben wir das dann doch nicht aufgezeichnet. Würde sicherlich gut zu meinem anderen Podcast-Projekt passen, einer Kreuzung von Max Goldts Radiotrinkerin und dem Alles-Gesagt-Podcast.

Ich lasse beide Ideen hier mal rumliegen, kann nicht lange dauern, bis mir Spotify dafür ein Vermögen bietet. Derweil muss ich die Küche renovieren…

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