Gush
Seit gestern teste ich Gush, eine kombinierte Jabber-Client-RSS-Reader-Desktop-Lösung. Die eierlegende Wollmichsau? Schon, aber…
Zunächst einmal seien Layout und Design als extrem positiv herausgestellt. Sieht wirklich gut aus und macht auch Sinn, man hat sozusagen einen, nein!, vier zusätzliche Desktops, mit einer Leiste für’s Messaging und die Feedliste linkerhand, und Platz für etliche noch zu öffenende Fenster rechterhand. Leider kann mein Notie max. 1024x768 Punkte, da bleibt einem nur die Benutzung als voll aufgezogenes Fenster, sonst reicht der Platz nicht. Schätze ab einer Bildschirnbreite von 1280px macht das erst so richtig Sinn. Die Elemente lassen sich innerhalb des gush-Desktops natürlich frei verschieben und zoomen. Der Desktop hat einen eigenen Hintergrund, jedem der vier Desktops kann ein eigenes Bild zugeordnet werden. Soweit zum “eyecandy”.
Die Kontaktliste in der Seitenleiste stellt die nötigsten Funktionen zur Verfügung, einfach, aber praktikabel. Kontakte die Online sind werden fett dargestellt, die Kontakte können in Gruppen eingeteilt werden, diese widerum können einzeln ein- bzw. ausgeblendet werden. Der eigene Onlinestatus wird durch ein Lampenicon (wie z.B. im GAIM) dargestellt. Avatare stehen für die Kontakte leider nicht zur Verfügung (wie man das z.B. aus Rhymbox gewohnt ist). Netter Gimmick: es kann sowohl für einzelne Gruppen, als auch für einzelne Kontakte, der eigene Onlinestatus eingestellt werden. Ein weiteres Feature: über sogenannte “Announcements” können ganze Gruppen oder gleich alle Kontakte mit Nachrichten versorgt (oder eben genervt ;) werden.
In der gleichen Leiste findet sich der Newsreader. Eine nette Liste mit RSS-Feeds ist bereits vorinstalliert, neue Feeds können einzeln oder via OPML-Import hinzugefügt werden. Die Feeds lassen sich in Gruppen rubrizieren, allerdings habe ich nichts gefunden, um einen Feed von einer Rubrik in eine andere zu verschieben. Das ist um so schlimmer, als dass wenn man per OPML importiert, dort vorhandenen Rubriken jeweils als Unterrubrik einer Rubrik “Sunscriptions” eingefügt werden, eine Ebene zu tief sozusagen. Aktualisierte Feeds werden fett dargestellt, auf Doppelklick öffnet sich eine Fenster auf dem gush-Desktop, in dem der Feed sehr “hübsch” und augenfreundlich (und komplett im Aussehen konfigurierbar, dargestellt wird. Bilder werden allerdings nicht mitangezeigt. Einen zusammengestellten Feed für eine Rubrik wie in FeedDemon gibt es nicht. Dafür werden die Feeds im besagten Desktopfenster als “Tabs” dargestellt.
BTW: gush kennt keine rechte Maustaste, nur Doppelklick (initiert einen Chat oder zeigt den Feed an) und Einzelklick (zeigt Optionen zum Kontakt oder Feed an).
Fazit: geht so ;) Gush ist wirklich schön, viel “eyecandy” halt. Die Zusammenführung von IM- und RSS-Funktionen ist eine gute Idee, aber auch nicht neu. Beide Teile des Programms sind gut augeführt, könnten aber jeweils besser sein, wobei natürlich klar ist, dass zwei einzelne Programme mehr können werden, als ein integriertes. Den eigenen Desktop halte ich für überflüssig, aber wie gesagt, ich konnte nur bei niedriger Auflösung testen. Vielleicht gibt das Programm aber Aussicht auf den Desktop der Zukunft (für Windows-User, Gnome, KDE und Apfelmännchen sind da verwöhnter), denn das wäre dann schon praktisch, wenn die genannten Funktionen direkt auf dem Windowsdesktop stattfinden.
Links:
- Gush-Homepage
- Gush (Win32) Download
- Win32 Jabber-Clients (jabber.org)
- Haiko Hebigs Feed Reader Directory
Via Moe@RSS-Verzeichnis.
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