Webloggen als Beruf?

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Tickermeldung, die mich vom Hocker gehauen hat:

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat gestern jüngste Berichte bestätigt, denen zufolge es konkrete Pläne zur Einführung neuer IT-Berufe zusätzlich zu den bereits in der Initiative Love IT plus entwickelten Berufsbildern geben solle. Bundeswissenschaftsministerin Edelgard Bulmahn hatte kürzlich in einer zunächst wenig beachteten Rede mit dem Titel Zukunftstechnologien - Wissen - Qualifikation: Bausteine für die Arbeitsplätze von morgen (Download: PDF) auf konkrete Planungen hingewiesen, weitere Berufsbilder im Bereich der neuen Medien, namentlich des Internet entwickeln zu wollen. Nachforschungen der c’t-Redaktion brachten die Tragweite der Planungen an den Tag: neben dem Berufen des E-Auction-Maintainers und des Web-Facilitiy-Managers soll es einen weiteren neuen Beruf geben, den Webcontentdeveloper, eine fachliche Umschreibung der Tätigkeit, die Umgangssprachlich als Webloggen bekannt ist.

Buhlmahns parlamentarischer Staatssekretär Christof Matschie, schrieb dazu im Emailinterview: Die Ministerin hat die Zeichen der Zeit erkannt und will mit ihrer Initiative das immer stärker anwachsende kreative Potential einer ganzen Szene bündeln. Als Auftakt der Initiative wolle Bulmahn als erste die Taskforce ihres Ministeriums um zwei Planstellen für die Contentdeveloper erweitern und diese so schnell wie möglich besetzen. Arbeitsminister Clement soll ebenfalls bereits reges Interesse geäußert haben. Erste Sondierungsgespräche mit Interessierten sind im Rahmen der Blog-Talk-Konferenz geplant, ebenso ist eine Vorlage bei der Europäischen Kommission geplant.

Mit dieser Initiative wird das Berufsfeld der mittleren Informatikberufe, das inzwischen 6 Lehrberufe mit 29 Spezialisierungen kennt, nocheinmal deutlich erweitert. Im Gegensatz zu vorangegangenen Plänen wird hier jedoch nicht das vorhandene Potential neu geordnet und geregelt, sondern es werden ganz neue Spezialfelder aufgetan, die bisher nur im Rahmen privater Initiative tätig gewesen sind, weiss Rezzo Schlauch von den Grünen zu berichten, der als parlamentarischer Staatssekretär des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums an der Ausarbeitung der Initiative beteiligt war. Schlauch weiter: Was wir noch nicht ganz herausarbeiten konnten ist allerdings, in welchem Bereich die Gehälter dieser neuen Berufe wohl liegen werden, die muss wie immer bei neuen Berufsfeldern der Markt erst noch regeln. Allerdings sind diverse Modelle vorgelegt worden, die unter anderem auch eher unkonventionelle Methoden der Entlohnung vorschlagen, beispielsweise die Bezahlung pro Wort oder pro Link.

Das ist doch nun wieder ein ziemlicher Hammer. Könnte ich mir schon vorstellen, in einem Ministerium als beruflicher Blogger eingestellt zu werden. Sicherlich käme soetwas auch für große Firmen in Frage, Teamblogging wird ja schließlich immer moderner. Obwohl in der Anfangsphase (wie immer bei neuen Berufen) die Stellenzahl sicherlich recht klein wäre und man sich gegen starke Konkurrenten durchsetzen müsste (am Ende fragen die noch jemanden der sich damit auskennt ;-)

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