Henker

Thema:

Henker, eine Dokumentation über das Schicksal, Wirken und Leben einiger dieser Vollstrecker. Wahrlich beeindruckend die Mechanismen zu erkunden, wie Menschen es zu verarbeiten suchen, wenn sie, wie der Franzose Meysonnier, pro Monat 30 Menschen durch die Guillotine vom Leben zum Tode beförderten. Menschen aus verschiedenen Systemen, mit ganz unterschiedlichen Ansichten über ihre Arbeit. Der eine versteckt seinen Graus hinter der Härte die man von einem Henker erwartet, der andere wieder scheint unter der pschychischen Last zu zerbrechen. Menschen. Wie Du und ich? Nicht ganz vielleicht.

Ich habe selten einen derartig feinfühligen Umgang mit diesem grausigen Thema erlebt.

Sie haben Urteile vollstreckt und getötet. Die meisten taten es ohne Angst um ihr eigenes Leben. Jeder auf seine Weise, meist im Morgengrauen, nie im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Viele haben jahrelang kaum mit anderen Menschen darüber gesprochen. Doch gegenüber den Dokumentarfilmern Jens Becker und Gunnar Dedio brachen sie ihr Schweigen. Sechs Jahre haben beide recherchiert, für ihren Film gedreht und auch Archivmaterial genutzt.

Der Franzose Fernand Meysonnier bediente in Algier und Tunis die Guillotine, zur DDR-Zeit erschoss Hermann Lorenz in der Justizvollzugsanstalt Leipzig Menschen wegen Mord oder Spionage, Reuf Ibrisagic gehörte in Sarajevo zu einem Erschießungskommando, der Ungar György Pradlik beteiligte sich an Hinrichtungen mit dem Strang, ebenso der Amerikaner Joseph Malta, der Henker der Hauptkriegsverbrecher von Nürnberg.

Paul Sakowski, ein junger deutscher Kommunist, wurde in Sachsenhausen gezwungen, Erhängungen vorzunehmen, und auch der rumänische Offizier Ionel Boeru handelte auf Befehl, als er Nicolae Ceausescu, seinen einstigen obersten Dienstherrn erschoss. Sie sprechen über ihr Leben, das nicht zu trennen ist von ihrem Auftrag als Henker.

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