Das Wunderkit

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Wunderkit

Gestern abend habe ich mir Wunderkit angesehen, das anderenorts schon als Facebook für Produktivität gefeiert wird. Da bin ich mir gar nicht sicher, ob diese in sich unlogische Bezeichnung nun ein Lob oder Beschimpfung sein soll. Mal schauen…

6Wunderkinder kennt man ja schon von der kostenlosen ToDo-App Wunderlist, die ich durchaus auch genutzt habe, bis ich zu Asana gewechselt bin, ebenfalls ein Online-ToDoList-Tool mit Teamkollaboration. Ich bin also vorbelastet. Was man schon auf der Wunderkit-Landingpage merkt, setzt sich auch innerhalb der Web-App fort: Wunderkit sieht super aus, ist ordentlich und ansprechend designt, etwas Skeuomorphismus, feine Icons, in der Beziehung hat man glaube ich alles richtig gemacht. Denn, es gibt eigentlich wenig Gründe, warum Produktivität nicht auch mit dem Auge gefälligen Tools erreicht werden kann, der Charme von OpenOffice gehört in das vergangene Jahrzehnt.

Wunderkit

Bleibt die Frage, was man denn nun eigentlich in Wunderkit machen kann. Zunächst mal natürlich: ToDo-Listen führen. Das war zu erwarten und, da bin ich vielleicht ein wenig konservativ, ich würde solche Listen allein noch nicht als Projektmanagement verstehen wollen. Natürlich ist da aber auch noch ein wenig mehr.

Der Nutzer kann in Wunderkit sogenannte Workspaces anlegen. Diese beinhalten eine beliebige Anzahl an ToDo-Listen, einen Abschnitt mit Notizen und ein Dashboard, auf dem der Workspace verwaltet wird und Statusupdates etc. über den aktuellen Workspace geschrieben und angezeigt werden. Diese drei sogenannten Apps stehen also per Workspace zur Verfügung, da können aber in Zukunft noch weitere dazu kommen, dazu später mehr.

Ein Workspace kann als öffentlich oder privat eingestellt werden. Beiden Arten können per Einladung Mitarbeiter hinzugefügt werden. Dies haben gleichberechtigten Zugriff auf die Apps, können Tasks eintragen und verwalten, Notizen schreiben etc., eben kollaborativ miteinander arbeiten. Alle Aktionen können untereinander auch kommentiert werden. Ist der Space aber öffentlich, können andere Wunderkit-Nutzer ihm auch followen, nach dem Twitterprinzip. Diese Follower bekommen dann die öffentlichen Statusupdates des Projektes zu sehen.

Wunderkit

Klingt vielleicht ein wenig kompliziert… ist aber durch die intuitive Oberfläche durchaus zu meistern. Was Wunderkit auf jeden Fall von ähnlichen Produkten wie bspw. Asana abhebt, ist die soziale Komponente. Wird ein User-Break-Even erreicht, kann sicherlich ein kleiner Schmelztiegel für Projektarbeit entstehen: man kann sich über die Arbeit und Projekte anderer informieren, und sich in dieser doch recht professionellen Atmosphäre untereinander kennenlernen. Das kann gut für offene Projekte sein, aber auch ein interessanter Ort für bspw. das Recruiting werden.

Hinzu kommt (und hier mag der Facebook-Vergleich am wenigsten hinken) die offensichtlich Möglichkeit von Wunderkit, in Zukunft einen Entwickler-API anzubieten, womit dann weitere Apps zu den Workspaces hinzugefügt werden könnten. Hier—das ist der unvermeindliche kurze Blick in meine Glaskugel—hat Wunderkit ein Riesenpotential und wie ich die PR der 6Wunderkinder bisher erlebt habe, werden sie eine gute Chance haben, das auch zu nutzen. Und darauf muss dann am ehesten Xing mit Angst schauen…

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