
Hier habe ich einige Nutzer gefunden, die sich die Mühe gemacht haben, das Webdesign von zeit.de nach ihrem gutdünken zu verändern und die Styles zur Verfügung zu stellen (zugegeben, mit teilweise etwas haarsträubenden Ergebnissen, aber am Ende zählt ja der Wille, positiv wie negativ).
Übersehen wir einmal das Offensichtliche: das Ausblenden der Ads, finden sich dort so interessante Styles wie: Eilmeldungen auf zeit.de entfernen
, oder auch zeit.de without user comments
oder …remove useless stuff
.
Auf ähnlichen Pfaden wandeln die Nutzer, die Dienste wie Instapaper u.ä. in Anspruch nehmen. Ich nutze es ja eher als Merktool für Texte, die ich später am iPad (in netzfreier Umgebung) abrufen möchte, für viele ist es aber auch die designfreie (und natürlich widerum werbefreie) Umgebung, die das Leseerlebnis fördert. Man mag schon gar nicht mehr vom next big thing sprechen, denn in Sachen UI könnte dies eben kein UI sein.
Entegegen der Kritik und den Anregungen, die per Mail oder über die social Kanäle zu uns gelangen, sind dies jedoch Methoden, die der Diskussion aus dem Weg gehen, Fakten schaffen. Trotzdem natürlich ebenso valide…
Wirklich interessant was die Leute anscheinend so haben wollen. Besonders interessant ist das Stylesheet, welches die Links schwarz einfärbt, so dass alles homogen schwarz auf weiß aussieht.
100%ig gegen jede Lehre von Zugänglichkeit. 🙂
Weitab eines „Hab‘ ich doch gesaa-agt!“ beobachte ich diese – mMn sehr erfreuliche – Entwicklung, nach deren Grundsätzen ich seit einiger Zeit selbst entwickle … Übrigens sollten wir eine Wiedergeburt von Textile in redaktionellen Systemen – das für die Fundamentalisten ja nie weg war – und einen verdienten vorsichtigen Aufschwung von Latex (… das mit dem gesprochenen CH am Ende! ;)) erleben.
Der nächste logische Schritt in dieser Richtung ist die Verwirklichung eines „semantischen UIs“ — die schönen Tag-Entwicklungen wie „article“, „header“, „footer“, „navigation“, „section“, …, die uns HTML5 beschert hat, sollten schon browserseitig dafür herhalten können, wirklich nur zu sehen, was man auch sehen möchte. Gerade auf Mobiles.
Ich muss es jetzt aber mal so provozierend fragen: wo ist da das „Businessmodell“?
Ich denke, daß Modelle wie das von Readability oder Flattr eine Idee sind. In der Form wie jetzt vermutlich noch keine besonders gute, aber früher oder später wird es sich in diese Richtung bewegen. Alternativ dazu müsste man wieder über Paid Content nachdenken, den Artikel von den Information Architects zu Economy Class/Business Class-Textdarstellungen kennst Du ja sicher auch und wäre eine Idee, wie man das umsetzen kann.
[Disclaimer:] Den Artikel von den Oliver Reichenstein kenne ich. 😉