2023: Music not for the masses
2023 wird wohl als das Jahr in meine bewegte Geschichte eingehen, in dem ich zum letzten Male (mehr oder weniger) öffentlich aufgelegt habe. Ich bin da selbst nicht von überzeugt, aber es gibt Kreise hier im Hause, die das als eine gute Nachricht empfinden. Gleichwohl stand das Jahr 2023 bei mir wieder beinahe voll im Zeichen der elektronischen Musik.
House
NuDisco und Discohouse-Sounds mit heftigem Einschlag aus der 80ern, vor allem aber 70er Jahren haben mir den Sommer versüst. Über einiges dabei musste ich herzlich lachen, über „Egyptian“ von Ghostbusterz beispielsweise, weil ich dabei immer die Coverversion von den Ärzten im Ohr hatte und nicht das Original. Erkenntnis des Jahres: es wird wirklich alles remixed oder gemashupped, was nicht bei drei auf dem Baum ist und die Artists haben dabei so einen Output, dass führt schon zu sehr seltsamen Produktionen.
So bin ich zum Jahresausklang wieder zu deeperen Töne zurückgekehrt und bloß weil ich nicht mehr auftrete (knick, knack!), muss ich ja nicht mit dem Mixen aufhören. Ich bin noch lange nicht alt, ich will spazieren gehen!
Techno
Apropos deep. Deep Techno ist auch 2023 weiterhin ein Ding für mich gewesen. So die ganz atmosphärischen Sachen, wie von Hypnus, beispielsweise Bioluminescence von Luigi Tozzi. Düster muss es sein, wirklich düster (frage mich gerade, ob das norddeutsch ist, also düster).
Das mag aber auch eine Flucht vor den immer höheren BPM-Zahlen sein, die das Jahr so erlebt hat. Als Techno-Opa darf ich mich da zum Glück auf die guten alten Zeiten zurückziehen und das habe ich ausgiebig getan. Das geht auch in doppelter Ausführung, beispielsweise indem ich alte Remixe noch älterer Schinken für mich wieder entdeckt habe. Oder gleich die alten Scheiben von 94 aus dem Schrank ziehe, anstatt digital zu mixen.
Algorithmisch
An mir gescheitert sind auch in diesem Jahr wieder die Algorithmen der Musikstreamingdienste (Apple Music und Spotify). Die Playzahlen für einzelne Stücke sind meistens bei eins, angeblich fünf Mal und damit Spitzenreiter, habe ich angeblich das hier gehört. Never! Und „Cosmic Thing (30th Anniversary Expanded Edition“ habe ich nur 32 Mal gehört? Halte ich ebenfalls für Blödsinn. Aber besonders schön finde ich meine Top-Genres (laut Apple):
- House
- Electronic
- Pop
- Bop
- Electronic
Beeindruckend.
Pop?
Pop ist für mich das Gedudel im Supermarkt, wo viel zu laut Mainstreamiges zwischen die Regale gekotzt wird, unterbrochen von noch dümmerer Werbung für die „Highlights der Woche“. Oder anders: normalerweise kann ich dem nicht viel abgewinnen. Oder eher gar nichts. Es gibt allerdings Ausnahmen.
Die eine Ausnahme ist Urlaub! Im Urlaub, den ich mit der weltbesten Dänemark-Urlauberin an meiner Seite meist ebenda verbringe, schalte ich gerne schon vor der Grenze einen der dänischen Dudelsender ein, die neben dem Dümmsten und Blödesten (blød steht im Dänischen bekanntlich für weich) gerne auch mal dänischen Pop. Marie Key beispielsweise, oder Nephew oder Nephew und Marie Key (aber das ist auch schon wieder so viele Jahre her).
Und Norwegen… Norwegen ist ja quasi Dänemark nur mit Bergen, da ist Aurora auch schon nicht mehr weit, die zweite Ausnahme. Die junge Norwegerin rannte mit 18 schon mit den Wölfen (gut), coverte später Massive Attack (fantastisch)! Am liebsten hörte ich aber auch 2023 immer noch:
Und 2024 fahren wir dann wieder nach…
Header- und Coverbild: Created with DALL·E(3).
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