But I know Mandinka
Als Sinéad O’Connor zu mir kam, tat sie das in Form ihres ersten Albums „Lion and the Cobra“ zu der Zeit, als ich noch in Delmenhorst. In der Schule begann laut Aussage des „Lehrkörpers“ gerade der Ernst des Lebens, für mich war es das krasse Gegenteil, ich bekam zu der Zeit gerade eine fette Portion Freiheit in die Lebenslinie gespült. Beinahe mehr als ich vertrug.
Und zwar hatte ich auf einem Festival—bei dem ich mutmaßlich nicht viel mehr tat, als aus Müllsäcken Drachen zu bauen, weil die mit dem starken Wind der dort herrschte besser klar kamen, als unser Zelt oder die Festivalbühne—diese Frau kennengelernt, die plötzlich schon auf der Hinfahrt in meinem Auto („Moshing Duck“[1]) saß, obwohl ich sie nicht kannte. Auf der Rückfahrt waren wir quasi schon verheiratet, jedenfalls führten wir die nächsten Wochen eine Art wilde Ehe, was auch dadurch begünstigt wurde, dass sie etwas älter als ich war, nicht mehr zur Schule ging sondern irgendwas studierte und vor allem eine eigene Wohnung hatte. Und eben diese eigene Wohnung war ein klitzekleines Ministadthäuschen, vis-a-vis meiner Schule!!! Drei Ausrufezeichen. Da zog ich also quasi kurzfristig ein und woran ich mich heute noch am besten erinnere war, dass wir viel rauchten, ohne Pause das Album von Sinéad O’Connor hörten und ich trotz der räumlichen Nähe, kurzzeitig quasi aufhörte die Schule zu besuchen.
Was offensichtlich keine so gute Idee war und als ich mich eines Besseren besann, war die wilde Ehe nicht mehr wild und wurde schnell einseitig aufgekündigt, weil ich „zu langweilig geworden war“. Ich kann heute überhaupt nicht mehr einschätzen, welchen Impact diese kurzweilige Episode auf mein Leben hatte, außer dass eben Sinéad O’Connor bei mir geblieben ist seitdem und das auch immer bleiben wird, über ihren Tod hinaus.
Foto: Bryan Ledgard unter CC BY 2.0.
Das ist eine andere Geschichte. ↩︎
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