Boxen statt Politik, Brot und Spiele
Guten Abend, meine Damen und Herren, hier aus dem Field House der Washington University in St. Louis, ich heisse Sie herzlich willkommen zu unserem zweiten Ausscheidungskampf um die amerikanische Präsidentschaft, um das Wohl der USA, seiner Bürger und der ganzen Welt, … tja die Sache hat einen kleinen nicht zu verschweigenden Rattenschwanz. Die beiden Kontrahenten sind noch in ihren Umkleidekabinen in den Katakomben der Universität, für mich die ideale Gelegenheit, sie Ihnen nocheinmal kurz vorzustellen… was? Regie? Ich soll was? Achso, einen Moment meine Damen und Herren, an dieser Stelle müssen wir ein wenig Jubel für beide Seiten einspielen… danke, also weiter im Text… die Kontrahenten noch mal kurz vorstellen.
Herausforder John Kerry gewann die innerparteilichen Ausscheidungen der DUSBF, der Democratic US Boxing Fedration überraschend in dem er seine dortigen Kontrahenten mit gezielt eingesetzter Langeweile in den Schlaf wog. Beim ersten Fight letzte Woche zeigte er jedoch, was für ein Sportler in ihm steckt und siegte in dem so wichtigen ersten Duell nach Punkten.
Auf der anderen Seite, George Bush, wer kennt ihn nicht, seit 4 Jahren Champion und Besitzer des Titels President of the Land of the Deaf, Dumb and Blind, manchmal wirkt er ein wenig schmächtig mit dem übergrossen Weltmeistergürtel um die Taille; er brauchte sich nicht zu qualifizieren für diesen Kampf, und seine RFC - Republican Fight Club bestimmt seit Wochen das Bild in den hierzulande so wichtigen Medien. Dafür versagte er im letzten Fight kläglich, anstatt mit Argumenten zu punkten kassierte er Schlag um Schlag und blamierte sich mit den wildesten Grimassen, ja, der Präsident sieht nicht schön aus, wenn er getroffen wird…
So meine Damen und Herren, sie hören es im Hintergrund, die beiden Kämpfer werden in die Halle geführt, immer wieder eine beeindruckende Szene… dort kommt der Herausforderer… an seiner Seite seine Trainer, ah er wirkt locker, entspannt, Mitkämpfer massieren ihm nocheinmal den Nacken, ja Lockerheit, die kann er brauchen, wirkt er doch im Ring oft staksig und verspannt, immerhin 2 Meter ist dieser Mann gross, Linksausleger, kann aber ohne Vorwarnung auch in die Rechtsauslage wechseln, ein wenig hager für einen Boxer, wenn Sie mich fragen, die Handschuhe hängen an seinen langen Armer fast bis zum Boden… naja, ein Quereinsteiger. Sehr schön, man hat ihm einen Werbeschriftzug eines grossen amerikanischen Ketchupfabrikanten auf die Nierenpartie tätowiert, hoffentlich nimmt sein Gegner das nicht als Zielscheibe.
Ohhhh, und da kommt der Herausforderer, ja sehr schön, zur amerikanischen Hymne trabt das ganze republikanische Team in die Halle, Dick Cheney, oha, der macht seinem Namen in dem engen Trainingsanzug aber alle Ehre, und da ist ja auch die Hexe von DC, Condoleeeezzzzza, die erst letzte Woche in einem Trainingskampf ihre deutsche Sparringspartnerin Regina Halmich krankenhausreif geprügelt hat, ja da ist 'was los im republikanischen Boxverband… Bush selbst ist eingehüllt in eine amerikanische Fahne, er hatte ja im Vorlauf zu diesem Duell einige Schwierigkeiten überhaupt sein Kampfgewicht zu erreichen, ja jetzt legt er den Umhang ab und… mein Gott er hat doch im letzten Kapf ganz schön gelitten, sein Körper ist von Narben übersät, geradezu Mitleid erregend.
Laaaaaaaaadiiiiiiies and G’ntlemeeeeeeeen, welcome to this second fight for the big flat in the Whitehouse in Washington… In the left corner, with 160 pounds, wearing red pants: Mr. Senator John Kerrrrrrrrrrrrrrrrry! In the right corner, in stars and stripes underwear, weight 120 pounds, Ladies and Gentlemen, the president of the land of the free and sport events: Mr. George Buuuuuuuuuuuuuuuuuushzzzzzzzz! The fights are sponsored by the Commission on Presidential Debates.Let’s geeeeeetttttt reaaaddddyyyy tooooooooooo rrrrruuuuuuuummble!
Links: Washington Post: Full Transcript: Second Presidential Debate (free reg. reuired) Deutsche Welle: Wer hat was gesagt Netzeitung; Scharfe Kontroverse zwischen John F. Kerry und George W. Bush IT und W: Kerry vs. Bush: Eins zu Eins?
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