Journalismus, Lügenpresse und Facebook
Karlo Tobler ist einfach nach Clausnitz gefahren, und hat darüber auf Facebook berichtet. Das hat glücklicherweise die ganz große Runde gemacht, denn es ist ein wunderbares Zeugnis einer einfachen Aktion. Peter Breuer meint sogar, es wäre ein Lehrstück, das beste Stück Journalismus über Clausnitz.
Über Karlo Toblers Reise nach Clausnitz haben viele Onlinemedien berichtet, zum Beispiel die Berliner Zeitung. Tobias Peter schreibt:
Ich kenne Karlo Tobler nicht. Ich weiß nicht, ob er wirklich so heißt – oder ob er sich, wie so viele im Internet, einfach einen anderen Namen gegeben hat. Und ich kann das, was er zu erzählen hat, auf die Schnelle nicht überprüfen. Was ich aber sehe: Was er schreibt, trifft einen Nerv – und wird deshalb auf Facebook von Tausenden geteilt.
Und das ist ein ganz wichtiger Satz, auch wenn er wie ich fürchte eher zufällig richtig ist. Denn auf Facebook weiss niemand und es interessiert auch niemanden, wer Karlo Tobler ist. Nämlich ein Pseudonym. Das merkt jeder, der Karlo Toblers Facebookprofil ein wenig weiter liest oder es bei der Westdeutschen Zeitung nachgelesen hat. Karlo Tobler heisst nämlich in Wahrheit Robert Koall, und er ist Chefdramaturg am Staatsschauspiel in Dresden und einst Assistent von Christoph Schlingensief. Alles kein Problem, denn weder versucht sich Robert Koall hinter seinem Pseudonym (das er nicht nur auf Facebook verwendet) zu verstecken, noch schmälert seine Benutzung die Aktion, der Mann steht vielmehr regelmäßig aufrichtig gegen Rechts ein, was man in diesem Buch auch gerne nachlesen kann.
Mir bleibt die Frage: wieviele Facebooknutzer wissen das. Und wie wichtig ist diese Information. Auf Facebook. Und wie wichtig ist sie, wenn zum Beispiel der Stern darüber berichtet und es verschweigt?
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