Datenschutznachtraglinks
Sascha Lobo hat augenscheinlich ein besseres Gedächtnis als ich, denn er hat zur bereits erwähnten Datenschutzregulierung, die besseren Fakten zur Hand:
153 Tage. Auf den Tag genau fünf Monate. So lange dauert es, bis große Pläne, eherne Maximen, angepriesene Visionen der Bundesregierung sich ins Gegenteil verkehren. Nicht bloß fallen gelassen werden, sondern sich ins exakte Gegenteil verkehren.
Schnappatmung inklusive. Da ist es kein Wunder, wenn man den Mut verliert. So wie Peter Sunde, der den Kampf ums Internet verloren glaubt.
Junge Menschen glaubten, sie könnten das System von innen heraus ändern, sagte er. Das sei aber mit dem Versuch vergleichbar, den Kapitalismus zu bekämpfen, indem man das gesamte Geld einsammele. Für jeden gewonnenen Kampf, etwa gegen Sopa und Pipa, gingen zehn verloren – viele davon unbemerkt.
In den letzten Tagen bin ich wieder verstärkt auf den Satz »Metadaten sind mehr Wert als die Daten selbst« geraten. Und mir wurde erklärt, dass etwas Datensammeln nicht so schlimm wäre, da die Daten ja anonymisiert werden. Bei Spiegel Online lernen wir, dass man zwar anonymisieren sagt, aber pseudonymisieren meint. Und das ist am Ende doch leichter wieder Personen zuordenbar, also für die Katz. Oder wie Eike Kühl es ausdrückt:
Nur weil ein Datensatz keine Namen, Adressen oder Telefonnummern enthält macht ihn das noch lange nicht anonym.
Wenn Euch also in nächster Zeit wieder jemand davon zu überzeugen versucht, dass Metadatensammeln ja nicht so schlimm sei, alle Daten würde ja anonymisiert, denkt daran, das »es sind ja nur Metadaten« ist das neue »wer nichts zu verbergen hat, muss sich keine Gedanken machen«.
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