No(t)tizen zu Hanau
Wer Menschen erschießt muss wohl ganz grundsätzlich nicht alle seine Sinne beisammen haben.
Warum können psychisch Gestörte eine Waffenbesitzkarte bekommen, regelmäßig im Schützenverein töten üben, dass sie so eiffziente Killer sind?
Es ist trotzdem der immer stärker werdende Rechtsextremismus, der den sogenannten Gestörten die Richtung vorgibt und das Ziel. Ich weiß, dass Angst zu einem menschenfeindlichem Weltbild führen kann, zu Mord und Amoklauf gehört aber mehr.
Eine Gleichzeitigkeit von Rechtsextremismus und Wahnvorstellungen ist nicht nur denkbar, sondern die Regel.
Politiker haben kein Problem mit der Schizophrenie, einen Attentäter zum irren Einzeltäter zu erklären und im nächsten Atemzug bspw. den Zugriff auf verschlüsselte Kommunikation zu fordern, angeblich um solche Attentate verhindern zu können. In D sind 40 Behörden für die Terrorismusabwehr zuständig (die alle mehr Befugnisse fordern, sich aber ansonsten mehr behindern als helfen), kurzfritig psychotherapeutische Hilfe zu bekommen ist hingegen nahezu unmöglich. Es gibt mehr Psychologen, Gewaltforscher und erfahrene Journalisten, die in kürzester Zeit aus der Entfernung, ohne Kontakt zum Patienten und mit einem Bruchteil der Fakten psychologische Profile erstellen können, als es Psychologen gibt, die solchen angeblich Kranken rechtzeitig helfen könnten.
Mitschuld an der regelmäßigen Einzeltäterlegende ist die alarmistische Liveblogberichterstattung der Newswebseiten, die in frühen Phasen jede Polizeimeldung (meist einzige erste Quelle) zur Eilmeldung macht. Die Polizei will in der Phase aber nur klären, ob weitere Mittäter ggf. anderenorts aktiv sind, hier meint Einzeltäter nicht das gleiche, was später politisch diskutiert und relativiert wird.
Wir denken mehr über den Täter als Opfer seiner Wahnvorstellungen nach, als über die Opfer. Ich auch.
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