Urlaub
Urlaub haben, in den Urlaub gehen, in denselbigen fahren. Urlaub. 7, 14, 21 Tage (who knows) in denen wir abschalten, uns regenerieren, Kraft sammeln. Wir nehmen Urlaub von der Arbeit, vom daily life, von der ewigen Tretmühle Leben. Um wieder fit zu werden, Kraft zu tanken. Um den Stress, die Monotonie, die Anspannung wieder ein wenig aushalten zu können. Einige müssen dafür weit weg fahren, an die verrücktesten Orte dieser Welt, zu Palmenstränden oder Vulkankratern, ins Hochgebirge oder in die Wüste. Andere bleiben einfach zu Hause und geniessen dabei, einfach nichts zu tun zu haben.
Ich hingegen führe einfach ein zweites Leben, eines, das nur während der Urlaubszeit stattfindet. Wir fahren seit einigen Jahren immer in den gleichen Ort in Dänemark, einfach weil wir dies für ein Fleckchen Erde halten, auf dem es sich zu Leben lohnt, mehr als zu Hause und weil wir diese Ansicht teilen. Anfangs haben wir dort das Standardtouristenprogramm wahrgenommen: Strand, Besichtigungen, Kutterfahrt und all solchen Kram. Irgendwann hat man aber alles gesehen. Ausser natürlich die atemberaubende Natur der Nordsee und der Dünen, die sind immer neu. Und Leuchttürme gehen bei mir auch immer. In diesem Sinne fahren wir aber immer mehr dorthin, um dort einfach zu leben. Wir lernen die Sprache und das ist wahrlich nicht einfach, um uns über das Touristische hinaus verständigen zu können. Wir fangen an, uns nicht mehr als Urlauber aufzuführen, beispielsweise beim Einkaufen. Natürlich haben wir dabei Rückfälle und wir sind noch lange keine Dänen. Sowas kann man sich ja nicht einfach ersitzen.
Was das mit mir tut: es erholt mich. Ich fühle mich nach zwei Wochen dänisch leben (wie meine liebe Frau es nennt) durchaus tiefenentspannt und ruhig. Obwohl ich mich manchmal frage, ob dies schon der innere Rentner ist, der sich Bahn bricht. Nun bin ich jedenfalls wieder fit. Und wieder da.
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