Nepper, Schlepper, Adressensammler
Die Firma Vodaphone also wirbt im Internet, dass es vom 18. Juli bis 21. Juli (solange der Vorrat reicht, sie kennen das), Dr. Dre urBeats in-ear-Kopfhörer, die sonst (angeblich) 79 Euronen kosten, zum Preis von 19.90 Euro zu verkaufen hätte. Man bräuchte nur in einer Filiale aufschlagen (rechtzeitig) um sich das Angebot zu sichern. Gute Idee… dachte ich.
Am Shop, meinem Arbeitsplatz praktisch gegenüber, wartet schon eine Schlange von Leuten. Hui, hätte ich jetzt auch nicht gedacht, ist aber ja auch ein Superdeal. Sogar der O2-Kollege aus dem Laden nebenan ist dabei. Als der Laden öffnet, stellt sich allerdings schnell raus: die haben die Kopfhörer gar nicht da. Stattdessen muss jeder der einen haben will, seine Adresse angeben, und bekommt die Kopfhörer dann auf Rechnung nach Hause geschickt. Oder man lässt sie an den Laden schicke, seine Adresse muss man aber auf jeden Fall angeben. Ohne mich.
Es geht hier also nicht darum, ein gutes Angebot zu unterbreiten. Ich sage mal früher, also früher waren Angebote dazu da, Lager zu räumen, die Kundenbindung zu stärken und ja, auch um Kunden in ein Geschäft zu locken und zu verführen, noch weitere Dinge zu kaufen. Das sieht bei einem solchen Angebot anders aus, hier gilt: Ware gegen Daten. Offensichtlich benötigt man auch die Komponente »in den Laden locken«, denn sonst würde Vodaphone seine Deals der Woche ja gleich im Netz verkaufen. Also ein Lockangebot plus Verkauf der eigenen Adressdaten (inkl. Überprüfung durch die Post).Das finde ich schon reichlich verdreht. Die Erfahrungen anderer mit diesem Angebot sind auch sehr interessant. Vielleicht nicht gerade betrügerisch aber irgendwie schmutzig, denn es steht da ja »Store finden und Angebot sichern«, statt gleich mit nach Hause nehmen, wie man das bei allen anderen Geschäften dieser Welt so macht und mir soll keiner sagen, die Kopfhörer müssten nun erst hergestellt werden. Und was soll das Store finden? Soll das Gamification sein?
Wieder einmal Glück gehabt und nicht auf den Leim gegangen. Da kann ich ja auch gleich bei irgendeinem Preisausschreiben mitmachen, oder bei einer Kaffeefahrt. Oder einen Nachsendeantrag ausfüllen. Oder einen Umzug beim Amt melden. Ach, wenn der gute Eduard Zimmermann noch lebte…
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