Fußballberichterstattung in den USA
Die Fußballmannschaft der USA hat sich bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Tunier viele Freunde gemacht, vor allem wohl auch in den USA. Dort gehört Soccer nun also zu den berichtenswerten Sportarten. Das ist manchmal ganz interessant, denn die amerikanische Sportberichterstattung ist augenscheinlich von anderen Disziplinen geprägt.
Die Partie Brasilien gegen Kolumbien hat es ihnen dabei besonders angetan. Es wird beispielsweise bei der New York Times, bei Forbes und sogar bei Slate ausführlichst besprochen. In der Hauptsache geht es dabei um die Frage, wie es zu dem Foul an Neymar kam und wer die Verantwortung für einen derartigen Spielverlauf zu tragen hat.
Diese IMHO auffällige Zentrierung um dieses Thema scheint mir eine Folge einerseits des Vorurteils zu sein, Fußball wäre (im Vergleich zu American Football) ein körperloses Spiel (wie Basketball). Andererseits zeigt sich hier die Tradition des amerikanischen Sportjournalismus und dem dortigen Duktus alles sehr genau zu analysieren, auch noch in der Nachschau. Was bei uns abgehalfterte Sportmoderatoren in verschwurbelten Nebensätzen abzuhandeln versuchen, füllt in den USA mitunter ganze Seiten und das vielleicht nicht mal zu Unrecht. Der deutsche Sportreporter versucht derweil aus Peer Mertesacker mit den immer gleichen Fragen, die immer gleichen Antworten herauszupressen bis es aufs Maul gibt. Alle drei Artikel sind sowohl interessant, fundiert und vom Blick her so erfrischend neutral, das fehlt der deutschen Natinalmannschaftshofberichterstattung leider mitunter. Falls bis heute abend noch Zeit ist, schnell noch lesen.
Artikelbild: Bestimmte Rechte vorbehalten von Erica Ramalho/Portal da Copa/Março de 2013
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