Couchblog Das Weblog von Nico Brünjes. 2025-12-07T09:47:41Z https://couchblog.de Nico Brünjes nico@couchblog.de <![CDATA[Das Versagen]]> 2025-12-07T09:40:40Z https://couchblog.de/blog/2025/12/07/das-versagen/ Alleralleraller spätestens seit dem 24. Februar 2022, dem Tag des Überfalls Russland auf die Ukraine, ist klar, dass die deutsche Russlandpolitik der letzten Jahre, der letzten Jahrezehnte mindestens eine Katastrophe, möglicherweise ein Verbrechen war. Die längst fällige Aufarbeitung dazu liefern Katja Gloger und Georg Mascolo mit „Das Versagen“.

Cover: Das Versagen

Kurz zusammengefasst: Im Grunde wurde bei der Russlandpolitik die Wirtschaftspolitik in den Vordergrund gestellt. Das zunächst (sic!) günstige Gas aus der ehemaligen UdSSR wurde zu einem Wirtschaftsfaktor, auf den mehrere Regierungen glaubten, nicht verzichten zu können. Dafür wurde komplett außer Acht gelassen, wie sich Russland in Autokratie verwandelte, im Gegenteil, viele waren und sind bis heute Putin hörig. Die Warnungen von Alliierten und Nachbarn wurden ignoriert, ebenso jedes Warnzeichen: Georgien, die Krim, die kleinen grünen Männchen in der Ostukraine, sogar der hybride Krieg, den Russland längst gegen uns und den Rest der Welt führte und führt. Alles egal: das Gas musste fließen. Die Ukraine (und einige andere ehemalige Sowjetrepubliken) ließen deutsche Regierungen dafür im Regen stehen, über die Klinge springen, im Krieg alleine da stehen. Einer der größten, wenn nicht der größte Skandal der Nachwendezeit!

Insofern ist „Das Versagen“ ein gutes Buch, das einem gehörig Tage und Wochen versauen kann und dabei noch kräftig am Sockel kratzt, den wir bspw. „Mutti Merkel“ hingestellt haben. Wieder ein gutes Buch, das leider keinen Spaß macht.

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<![CDATA[Martenstein und die sogenannte Bild-Zeitung]]> 2025-12-03T13:26:35Z https://couchblog.de/blog/2025/12/03/martenstein-und-die-sogenannte-bild-zeitung/ Harald Martenstein, seines Zeichens Kolumnist sowohl beim ZEIT Magazin als auch bei der „Welt am Sonntag“, übernimmt die Kurz-Kolumne „Post von…“ vom verstorbenen Franz Josef Wagner in der sogenannten Bild-Zeitung. Das scheint mir einigermaßen überraschend, weil „Post von Wagner“, wie mir gesagt wurde, traditionell eine sehr kurze Kolumne ist und Martenstein traditionell eher zu viel als zu wenig Worte verliert. Da er aber keines seiner Worte je bereut, passt er auch ganz gut in das Regenbogenblatt.

Bei Springer sind sie hocherfreut:

Ich freue mich sehr, dass wir mit Harald Martenstein einen Autor gewinnen konnten, der gleichermaßen amüsant und furchtlos ist.

Marion Horn (Vorsitzende der „Bild“-Chefredaktionen)

Amüsant? Geschmacksache, würde ich sagen, aber furchtlos? So furchtlos vielleicht, sich am ZEIT-Weihnachtsfeier-Buffet vorzudrängeln. Ansonsten scheint mir zu schreiben, was die alten Knacker, die Martenstein sein Publikum nennt, lesen wollen, nicht als so exorbitant furchtlos.

Lustig, ohne mir den Inhalt eigen zu machen, fand ich in dem Zusammenhang den Kommentar von Wolfgang Hübner im „Neuen Deutschland“:

Der mehrfach preisgekrönte Martenstein, der auch als Romanautor reüssierte, vollzieht mit der »Bild«-Kolumne nun einen weiteren, vielleicht den finalen Schritt in einer für alternde mitteilungsbedürftige Männer nicht untypischen Entwicklung von links unten nach rechts oben: mit 20 Kommunist (DKP), mit 40 liberal, mit 70 Fanboy für Rechtspopulisten.

nd: „Franz Josef heißt jetzt Harald
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<![CDATA[Der Roboter-Ziegelstein]]> 2025-11-27T08:39:47Z https://couchblog.de/blog/2025/11/27/der-roboter-ziegelstein/ Bei uns im Keller steht ein alter Staubsauger. So ein Ungetüm mit langem Rohr, einem widerspenstigen Schlauch und einem riesenhaften Hauptteil, das man beim Saugen immer hinter sich herziehen musste. Dabei blieb das Schwergewicht immer überall hängen, passte nirgendwo durch und mensch fiel auch dauernd über das Kabel. Das gute Stück von der Firma „Vorwerk“ hat schon bei den Eltern meiner Partnerin Dienst getan und ist bestimmt schon so alt wie ich. Aber es funktioniert noch, und saugen tut er, trotz der eingangs genannten Nachteile, noch ganz gut.

Funktion bedeutet am Ende jedoch nur geht so — und was könnte langweiliger sein. Musste also weiland etwas Spannenderes her. Aus keinem anderen Grund als purem Technikglauben haben wir also vor einiger Zeit einen Staubsaugerroboter angeschafft. Dieser ist von der Firma „Neato“, glänzte seinerzeit durch tolle Funktionen und sollte quasi im Alleingang das nervige Staubsaugen übernehmen. Um ehrlich zu sein: mit dem Alleingang war es nie weit her; sowas mag im Tönsingschen Minimalismus-Haushalt funktionieren, nicht aber in unserer Villa Kunterbunt. Zusätzlich hatte „Robbie“, wie wir ihn liebevoll nannten, eine Schwäche an Ecken und Zimmerkanten, ehrlicherweise mussten wir immer noch einmal selbst saugen um die Stellen zu bearbeiten, die Robbie ausließ. Dazu schafften wir uns einen Akkustaubsauger an, so ein handliches Ding, das aussieht, als könne es den Tribbles auf der Enterprise Herr werden und auch von dort stammen. Lustigerweise entschieden wir uns wegen der guten Erfahrungen mit dem Ungetüm aus dem ersten Absatz für ein Gerät der Firma Vorwerk.

Und diese Firma, die in meiner Vorstellung noch Staubsaugervertreter des alten Schlages beschäftigt, schreibt mir gestern eine E-Mail:

Your robot was blocked

Hello, We want to inform you that Neato cloud services are being phased out during Q4 2025.

Since Neato ceased operations in 2023, Vorwerk has continued maintaining the Neato cloud platform to honour the original five-year service promise.

Und so weiter. „Your robot was bricked“ wäre wahrscheinlich die bessere Überschrift gewesen. Cybersicherheitstandards und Complianceanforderungen, schreibt Vorwerk, die Mutterfirma von Neato, machten eine Fortführung derlei „legacy systems“ unmöglich. Mit anderen Worten: die EU ist schuld und dass man vor sechs, sieben Jahren nicht ahnen konnte, dass das Internet der Dinge Sicherheitsrisiken bergen könne.

Aber so geht das, wenn mensch cloudgestützte Geräte nutzt: Am Ende gehört dir nur das Gerät, nicht dessen Gehirn und Funktionalität. Wobei saugen würde Robbie sogar noch, nur hat er nun alle No-Go-Areas und Raumarchitekturen vergessen. „Haste Cloudgeräte, haste gar nichts“, den Satz merken wir uns jetzt alle mal. Und ich geh in den Keller und reaktiviere das Ungetüm, für das es auch nach 50 Jahren noch Beutel und Ersatzteile zu kaufen gibt, dank Vorwerk. Facepalm, merkst du selbst, nech!

„Alexa! Kellerlicht an. Alexa? Alexaaaaaaaaa…“

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<![CDATA[80 Jahre Pippi Langstrumpf]]> 2025-11-26T06:35:12Z https://couchblog.de/blog/2025/11/26/80-jahre-pippi-langstrumpf/ Heute vor 80 Jahren, am 26. November 1945 erschien in Schweden die erste Ausgabe des Kinderbuches „Pippi Langstrumpf“ von Astrid Lindgren.

Lindgrens dreibändiges Werk um die neunjährige Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf, gehört zu den Standardwerken anarchistischer Kinderliteratur und hat den Keim gepflanzt für viel Streit und Krach in Familien in der ganzen Welt, besonders aber in Deutschland.

Eine Rotzgöre im Lumpenlook mit ritzeroten Zöpfen, die in einer maroden Villa haust und sämtliche Autoritäten ignoriert! Pippi ist eine Autonome und Anarchistin, lange bevor die Jahreszahl 1968 eine Bedeutung bekam; auch als Erfinderin des Punk – 40 Jahre vor den Sex Pistols – wird sie gerne bezeichnet.

Kölnische Rundschau: Anarchie unterm Lindenbaum(€)

Viel mehr gibt es über das Buch, das mein und das Leben viele Menschen vor und nach mir beeinflusste gar nicht zu sagen. Außer vielleicht, dass ich heutzutage, im sogenannten fortgeschrittenen Alter, viel des „Drei mal Drei macht Sechs“ unterwegs leider etwas verloren habe und so auch nicht in einem eigenen Haus mit Äffchen und Pferd wohne. Aber wer kann das schon von sich behaupten? In unserer kleinen Zwei-Personen-Familie wird Pippi tatsächlich heute noch verehrt, gerne auch in der dänischen Übersetzung, als Fremdsprachen-Lehrbuch. Und mit dem Slogan unserer jungen Jahre: „Sei Pippi, nicht Annika!“

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<![CDATA[Links]]> 2025-11-21T05:41:28Z https://couchblog.de/blog/2025/11/21/links/ Im RSS-Feed des UberBlogr Webrings finde ich immer wieder bloggerische Perlen. Hier ein paar Beispiele…

Wunschgutschein.de - Oder wie das Einlösen eines Gutscheines bei maximaler Kundenfeindlichkeit zur Qual wird. Der (lange) Text hält unbedingt, was der Titel verspricht, einen kompletten und sauberen Verriss eines Geschäftsmodells des späteren Endzeitkapitalismus. Einzig eine Frage bleibt ungeklärt: wie kommt ein*e Arbeitgeber*in darauf, Boni in Form von Gutscheinen zu verteilen? Gibt es da Mengenrabatt, steuerrechtliche Vorteile oder sind das Linke-Tasche-rechte-Tasche-Geschäfte? Mein Mißtrauen ist endlos, I know.

Carsten Koch ist dankbar und das kann ich so gut nachfühlen, weil ich ähnliche Erfahrungen gemacht habe und auf eine ähnliche Weise meine Geschäfte führe. Besonders hat mich der Schlußsatz getroffen:

Dennoch bin ich jeden Tag dankbar, dass ich heute so unbeschwert durch das Leben gehen kann, ohne bei jedem Brief im Postkasten zusammen zu zucken.

Ich hatte eine ähnliche Beziehung zu meinem Briefkasten, vor allem aber noch Jahre später Angst vor Geldautomaten und dass diese meine Karte nicht wieder herausgeben „einbehalten“ könnten.

Die Sache hat für mich noch zwei weitere Dimensionen. Zum einen ist da dieser direkte Bezug zur aktuellen Politik der Regierung, die ob nun angeblich christlich oder sozialdemokratisch, Bürgergeldempfänger*innen noch mehr unter Druck setzt. Ein Druck der sich für die Betroffenen auf das ganze Leben auswirkt, selbst wenn sie sich aus der Situation wieder befreien können. Gleichzeitig ist es eine Drohung für alle, die noch Arbeit haben und das Konto trotzdem nicht voller Fuck You Money haben. Das ist einfach unmenschlich. Der andere Aspekt ist, dass wir als Non-Kredit-Interessierte für Banken oft unerwünschte Kunden sind, weil mit uns kaum Geld zu verdienen ist. Da beisst sich das System echt in den eigenen Schwanz.

Senile Bettflucht hingegen habe ich zwar noch nicht zu vermelden, ich soll ja auch noch 10 - 12 Jahre arbeiten, aber einschlafen mitten im Gespräch kann ich auch so schon ganz gut. Mein Lieblingszitat für diese Woche:

Altwerden ist wie ein schlechter Witz, den der Körper jeden Tag neu erzählt.

Elektronische Patientenakte mit der AOK: Three apps in a trenchcoat:

Und an der Stelle ahne ich auch, warum das folgende Video derart ermüdend und an 33,6-Modemzeiten erinnernd ist: da wird je nach Funktion zwischen den Apps gewechselt, jeweils immer neu gegenidentifiziert, und das dauert.

Ha! Das kenne ich genau so:

Bei uns zu Hause wurde ausschließlich aus Senfgläsern getrunken. Aus leeren, versteht sich. Die bekamen alle eine zweite Chance. Und wir hatten nicht nur zwei oder drei davon im Schrank stehen. Nein, bei uns hätte gefühlt jeder ausse Straße inne Siedlung aus einem unserer Senfgläser trinken können. Hatten se aber nicht, weil die ja alle selbst genug Senfgläser in den Schränken hatten.

Und ich werde auch nie fertig:

Während andere in meinem Alter gemütlich in der immer gleichen Spur fahren, renne ich wie ein Golden Retriever ins Technik-Gebüsch, weil irgendwo ein neues Tool raschelt.

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<![CDATA[Lauter Singularitäten]]> 2025-11-18T11:35:01Z https://couchblog.de/blog/2025/11/18/lauter-singularitaeten/ Letzte Woche hatte meine Partnerin einen Termin, zu dem ich sie begleitet habe. Ein wirklich wichtiges Ereignis, das uns im voraus einige Zeit beschäftigt hat und das auch noch auf den Rest der Woche ausstrahlte. Ich will da gar nicht weiter ins Detail gehen, es geht mir mehr um die Wirkung an sich. Um es kurz zu machen: es hat mich fertig gemacht. Was mich in der Nachschau etwas überrascht, vor allem aber erschrocken hat.

Ich empfinde mein Leben im Moment/seit Jahren/schon lange, als eine nicht enden wollende Abfolge von Ereignissen, Events und großen Terminen. Sie lauern zunächst irgendwo im Kalender, sind dann plötzlich akut und verschwinden schnell wieder aus dem Gedächtnis. Wahrscheinlich, weil schon der nächste Termin ansteht. Das ist für mich vergleichbar mit einem Zug, den ich am Bahnsteig stehend in der Ferne heran rasen sehen kann. Es dauert erstaunlich lang bis der Zug näher kommt, zeitweise scheint er am Horizont stehen geblieben zu sein, bis zu einem gewissen Punkt. Plötzlich dann kommt er viel schneller näher, um im nächsten Moment durch den Bahnhof an mir vorbeizudonnern. In die andere Richtung, also von mir weg, scheint sich der Zug viel schneller zu bewegen und zack ist er schon um die nächste Ecke gebogen und aus dem Blickfeld verschwunden, während in der Ferne der nächste Zug auftaucht. Irgendwer (ich meine Tim Pritlove) hat mal genau dieses Bild zur Erklärung einer Singularität verwendet.

Ich glaube, in jungen Jahren hat mir das gut gefallen. Inzwischen bin ich skeptisch. Zum Glück ist bald Weihnachten.

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<![CDATA[Another Poem For The 20th Century]]> 2025-11-14T08:23:10Z https://couchblog.de/blog/2025/11/14/another-poem-for-the-20th-century/ Meine sehr kurze Geschichte mit Folkmusik. Und dann auch nur, was die Wikipedia „Osteuropa-Folk-Pop“ nennt.

Cover: Poems for Laila

Irgendwann in der Epoche haben wir ein Zeltlager in Ungarn (Göd) gemacht, aber die Zeit verschwimmt da ein wenig vor meinen Augen. 1989, sagt Discogs, ist „Another Poem For The 20th Century“ (Spotify | Apple Music) erschienen und das muss ich wohl glauben. Turbo(lente) Jahre waren das und die russisch-ungarischen Chansons des Weißrussen Nikolai Tomàs passten gut in die Zeit.

Für mich war die Scheibe sicherlich ein Stilbruch, schließlich befand ich mich in dieser Zeit irgendwo im Dreieck zwischen den Dead Kennedys, Fields Of The Nephilim und aufkommendem Techno. Wie passen da Akkordeon, Violine, Klarinette rein? Jedenfalls sind ein paar beeindruckende Balladen auf dem Album, aber auch der eine oder andere Tanzbefehl. Ich empfehle „Russian Billy“ und „Zigular“. Für mich ein One-Hit-Wonder, Nikolai Tomàs bringt aber auch heute noch Alben als Poems For Laila heraus…

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<![CDATA[10 belanglose Fakten über mich]]> 2025-11-13T09:18:17Z https://couchblog.de/blog/2025/11/13/10-belanglose-fakten-ueber-mich/ Ach, wie lange bin ich über kein Stöckchen mehr gesprungen?! Thomas lud dazu ein, da mache ich mit, ausnahmsweise.

1. Benutzt du Zahnseide? #

Ja, nee, hätte ich mal in jungen Jahren. An der Stelle haben meine Eltern irgendwie gepennt und so ziehen sich zwei Leiden durch mein Leben: schlechte Zähne gepaart mit Zahnarztphobie. Das Ergebnis: für Zahnseide habe ich zu viel Platz zwischen Resten, die noch da sind.

2. Tee, Kaffee oder Wasser? #

Kaffee, in rauen Mengen. Und ich hab alles durch, vom Cowboykaffee, French Press, etliche Bialettis bis hin zum Vollautomaten. Inzwischen bin ich zum Filterkaffee zurückgekehrt, und der peruanische Bio-Kaffee kommt aus einer kleinen Hamburger Privatröstetei, deren Coverbilder IMHO nicht ganz astrein sind, deswegen kein Link hier.

3. Welche Schuhe trägst du am liebsten? #

Blaue Converse Chuck Taylor All Star Classic.

4. Dein Lieblingsdessert? #

Dank der ambitionierten Ernährung bei uns im Haus, gibt’s derzeit kaum Nachtisch. Ich freue mich über etwas zermatschte Banane mit Joghurt und Blaubeeren.

5. Was machst du als Erstes, wenn du aufwachst? #

Bis vor kurzem habe ich als erstes Mastodon gecheckt, inzwischen bin ich zum Feedreader zurückgekehrt, den ich morgens noch vor dem Frühstück durchackere.

6. In welchem Alter würdest du gerne bleiben? #

Ich hatte eine sehr aufregende, langanhaltende und möglichweise auch etwas gesundheitsschädliche Postadoleszenz in den ausgehenden 90ern, das war eine schöne Zeit. Alt werden dagegen könnte ich mir sparen.

7. Wie viele Hüte besitzt du? #

Ich trage recht regelmäßig ein braunes Cuba Cap, mit dem letzten „Couchblog“-Anstecker den ich noch habe (die mir ein ganz lieber Leser aus alten Tagen gemacht hat). Weiß nicht ob das zählt.

8. Beschreibe das letzte Foto, das du gemacht hast. #

Ein Waldweg in der Herbstsonne.

9. Die schlechteste Fernsehsendung? #

Alle Talk-Shows in Deutschland. Schaue ich nicht, ums verrecken nicht. Das ist für mich der Untergang des Abendlandes. Schaue ich höchsten nachträglich zur Recherche und dann nur Ausschnitte.

10. Was war als Kind dein Berufswunsch für das Erwachsenenalter? #

Journalist. Wollte ich immer werden. Dafür war auch mein Studium gedacht, bishin zu meinen ersten Gehversuchen im Lokaljournalismus. Ist anders gekommen, aber immerhin arbeite ich da, wo ich als Kind schon hin wollte.

Bonus: Etwas auf Deiner Wunschliste, dass du nicht rechtfertigen kannst zu kaufen? #

Einen weiteren Technics 1210. Ich hatte einst zwei, musste in schlechten Zeiten aber einen verkaufen und durch einen Nachbau ersetzen. Jetzt mixe ich meist auf meinem Pioneer XDJ-RX3, da wäre ein weiterer Plattenspieler nur Luxus.

Bonus: Welcher Jahreszeit fühlst du dich am meisten verbunden? #

Sommer. Ich bin ein Sommerkind mit Leib und Seele, auch wenn ich jetzt in einem Alter bin, wo ich auch Frühling und Herbst etwas abgewinnen kann. Nur kein Winter. Buh! Ey, Winter, kann mir gestohlen bleiben.

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<![CDATA[Technischer Pessimismus]]> 2025-11-08T10:22:47Z https://couchblog.de/blog/2025/11/08/technischer-pessimismus/ Da ich diesen Satz regelmäßig in meinen Kolumnen verwende, kann ich diese auch gleich damit beginnen: Wir hatten ja nichts! Ich weiß, den aktuellen Generationen wurden die iPhones schon in die Wiege gelegt, schon Kindergartenkinder organisieren sich in WhatsApp-Gruppen, um sich für nach dem Mittagsschlaf auf dem selbstgehosteten Minecraft-Server zu verabreden, Schüler*innen kommen heute ohne Tablet nicht mehr aus und Erziehung wird in Zukunft von ChatGPT übernommen.

Übertrieben?

Natürlich, aber nur um, auf den Punkt zu kommen: Niemand kann heute das Gefühl reproduzieren, das Menschen meiner Generation bis in die innersten Zellen des Hippocampus traf, als wir zum ersten Mal mit einem Videospiel spielen durften. Als wir mit einem kleinen Drehrad statt einem Joystick einen kleinen weißen Balken auf dem Fernseher rauf- und runterbewegen konnten, um ein kleines weißes Quadrat hin und her zu spielen. Und jedes Mal, wenn der weiße Balken das weiße Quadrat berührte, machte es dieses typische Geräusch, „Pong“, welches uns unser Leben lang begleitet hat.

In diesem Moment entstand bei uns der Glaube, dass Technik, dass Computer, für alles die Lösung sein würden, dass die Welt, wie sie uns in „Raumschiff Enterprise“ oder „Captain Future“ versprochen worden war, tatsächlich so eintreten würde. Und dieser Glaube wurde immer weiter verfestigt: Als ich meinen ersten eigenen Heimcomputer bekam, als wir begannen uns in Mailboxen auszutauschen, als das Internet aufkam. Meine Güte, Leute! Das Internet! Das World Wide Web! Und dann, „one last thing“: das iPhone. Ich könnte heute noch in Tränen ausbrechen.

War das schlau?!

Offensichtlich nicht. Weil alles so ist wie die vielzitierten blühenden Landschaften, sie blühen eben nicht. Und alles, was der Mensch anfasst, und sei es noch so fortschrittlich und magisch, wird einer Katastrophe. „Das werden wir schon noch versauen“, hätten wir eigentlich denken müssen, statt Technikgläubigkeit zu einer Religion zu machen. Meine einzige Ausrede ist, und da wiederhole ich mich: Wir waren jung, wir brauchten das Geld und vor allem und erneut: Wir hatten ja nichts.

Umso schmerzhafter ist es, wie dieses wunderbare Gefühl in mir, dieser unglaubliche und scheinbar unumstößliche Optimismus, der sich über alles legte und mich letztendlich dorthin brachte, wo ich heute stehe, langsam, aber sicher verkümmerte. Sich fast unbemerkt ins Gegenteil verkehrte. Eine Mischung wäre wahrscheinlich sogar ganz gesund gewesen, aber inzwischen bin ich wirklich zum Pessimisten mutiert. Alles, was ich in den Jahren geglaubt habe, wurde oder hat sich selbst gekillt. Alles, was Zusammenarbeit und Gemeinschaft hätte sein können, ist zu Konkurrenz und Vereinzelung verdreht worden. Was habe ich alles von social media erwartet in jenen Tagen, nur nicht, dass es der Hebel sein würde, erst das WWW und dann Teile der realen Welt in Kleptomonarchien zu verwandeln und den Faschismus weltweit wieder zu erwecken.

Insofern erwarte ich von der sogenannten KI, ganz der Pessimist der ich inzwischen bin, wahlweise, dass die Wirtschaftsblase platzt und ihre Sprengkraft uns alle in die Steinzeit zurückbombt, mindestens aber meine Altersvorsorge in ein paar trockene Kekskrümel verwandelt. Oder, dass KI zum Erfolg wird, aber, dass der Erfolg die Zerstörung meines und so ziemlich aller Arbeitsplätze sein wird und dass daraus nicht die blühende Zukunft für alle, sondern natürlich nur für die schon erwähnten Superduperreichen erwächst. Oder, dass dann doch Skynet real wird und uns die KI mit einem lustigen „I‘m sorry, Dave, I‘m afraid I can‘t do that“, endgültig das Leben aushaucht.

Thanks for visiting my TED talk.

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<![CDATA[Captain Future]]> 2025-10-19T10:36:40Z https://couchblog.de/blog/2025/10/19/captain-future/ Ich hatte schon 2010 in der Rückschau festgehalten[1], dass „Captain Future“, die Animeserie, von der Musik mal abgesehen, nicht sonderlich gut gealtert ist. Das müssen sich auch Autor Sylvain Runberg & Zeichner Alexis Tallone gedacht haben, als sie sich daran machten, Captain Future als Comic-Reboot in das 21. Jahrhundert zu portieren. Das beeindruckende Ergebnis ist dieses Jahr in deutscher Sprache bei Carlsen erschienen: „Captain Future – Der ewige Herrscher“.

Das 168-Seiten-Hardcover verschmilzt unterschiedliche Einflüsse. Es ist gleichzeitig eine Hommage an die seinerzeit ikonische Anime-Serie (kaufen), wie auch an die Originalromane von Edmond Hamilton, die in den vierzigen Jahren des letzten Jahrhunderts als Groschenromane („Pulp“) erschienen und ein ausuferndes Universum konstruierten. Gleichzeitig wurde der Stoff modernisiert, also die Figuren und Handlung an unsere Zeit angepasst.

Die Story zeigt ausführlich Captain Futures (alias Curtis Newton) Backstory, und das erste Abenteuer „Der Herrscher von Megara“. Der Zeichenstil ist modern, alle Figuren sind jedoch eindeutig wieder zu erkennen. Interessant finde ich den Umgang mit Actionszenen, die sich regelmäßig auf mehrere Seiten ausbreiten und Sequenzen meist unbetexteter Einzelbilder bilden. Im Gegensatz dazu sind Dialogszenen nachgerade kurz und sprunghaft dargestellt. Dadurch entsteht tatsächlich ein wenig dieser typische Captain-Future-Effekt, in denen die Spannung immer durch die entsprechende Musik angekündigt wurde und durch immer wiederkehrende Szenen, wie die Vorbereitung des Raumschiffs Comet auf ein bestimmtes Manöver, in die länge gezogen wurden. Das Comic ist dabei viel spannender, trotzdem hört ich im Kopf den passenden Soundtrack dazu.

„Captain Future – Der ewige Herrscher“ ist also nicht nur etwas für Anime-Opas wie mich, sondern sollte auch neues Publikum finden können. Ich habe den Reboot ausnahmslos genossen und hoffe auf weitere Bände.


  1. Die designte Version des Artikels ist hier über das Archiv abzurufen. ↩︎

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<![CDATA[ <p>Bei uns im Keller steht ein alter Staubsauger. So ein Ungetüm mit langem Rohr, einem widerspenstigen Schlauch und einem riesenhaften Hauptteil, das man beim Saugen immer hinter sich herziehen musste. Dabei blieb das Schwergewicht immer überall hängen, passte nirgendwo durch und mensch fiel auch dauernd über das Kabel. Das gute Stück von der Firma „Vorwerk“ hat schon bei den Eltern meiner Partnerin Dienst getan und ist bestimmt schon so alt wie ich. Aber es funktioniert noch, und saugen tut er, trotz der eingangs genannten Nachteile, noch ganz gut.</p> <p>Funktion bedeutet am Ende jedoch nur <em>geht so</em> — und was könnte langweiliger sein. Musste also weiland etwas Spannenderes her. Aus keinem anderen Grund als purem <a href="https://couchblog.de/blog/2025/11/08/technischer-pessimismus/">Technikglauben</a> haben wir also vor einiger Zeit einen Staubsaugerroboter angeschafft. Dieser ist von der Firma „Neato“, glänzte seinerzeit durch tolle Funktionen und sollte quasi im Alleingang das nervige Staubsaugen übernehmen. Um ehrlich zu sein: mit dem Alleingang war es nie weit her; sowas mag im Tönsingschen <a href="https://marc.tv/tag/minimalismus/">Minimalismus</a>-Haushalt funktionieren, nicht aber in unserer Villa Kunterbunt. Zusätzlich hatte „Robbie“, wie wir ihn liebevoll nannten, eine Schwäche an Ecken und Zimmerkanten, ehrlicherweise mussten wir immer noch einmal selbst saugen um die Stellen zu bearbeiten, die Robbie ausließ. Dazu schafften wir uns einen Akkustaubsauger an, so ein handliches Ding, das aussieht, als könne es den <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Kennen_Sie_Tribbles%3F">Tribbles</a> auf der Enterprise Herr werden und auch von dort stammen. Lustigerweise entschieden wir uns wegen der guten Erfahrungen mit dem Ungetüm aus dem ersten Absatz für ein Gerät der Firma Vorwerk.</p> <p>Und diese Firma, die in meiner Vorstellung noch <a href="https://youtu.be/FPfp0Fix2RQ?si=rcCi-Hr05fHJrAsX">Staubsaugervertreter</a> des alten Schlages beschäftigt, schreibt mir gestern eine E-Mail:</p> <blockquote> <p>Your robot was blocked</p> <p>Hello, We want to inform you that <strong>Neato cloud services are being phased out during Q4 2025.</strong></p> <p>Since Neato ceased operations in 2023, Vorwerk has continued maintaining the Neato cloud platform to honour the original five-year service promise.</p> </blockquote> <p>Und so weiter. „Your robot was bricked“ wäre wahrscheinlich die bessere Überschrift gewesen. Cybersicherheitstandards und Complianceanforderungen, schreibt Vorwerk, die Mutterfirma von Neato, machten eine Fortführung derlei „legacy systems“ unmöglich. Mit anderen Worten: die EU ist schuld und dass man vor sechs, sieben Jahren nicht ahnen konnte, dass das Internet der Dinge Sicherheitsrisiken bergen könne.</p> <p>Aber so geht das, wenn mensch cloudgestützte Geräte nutzt: Am Ende gehört dir nur das Gerät, nicht dessen Gehirn und Funktionalität. Wobei <em>saugen</em> würde Robbie sogar noch, nur hat er nun alle No-Go-Areas und Raumarchitekturen vergessen. „Haste Cloudgeräte, haste gar nichts“, den Satz merken wir uns jetzt alle mal. Und ich geh in den Keller und reaktiviere das Ungetüm, für das es auch nach 50 Jahren noch Beutel und Ersatzteile zu kaufen gibt, dank Vorwerk. Facepalm, merkst du selbst, nech!</p> <p>„Alexa! Kellerlicht an. Alexa? Alexaaaaaaaaa…“</p> <p class="copyright">Foto von <a href="https://unsplash.com/de/@miracleday">Elena Mozhvilo</a> auf <a href="https://unsplash.com/de/fotos/weiss-blaues-rundes-gerat-FBaJVyV_NvU">Unsplash</a>.</p> ]]>
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<![CDATA[ 80 Jahre Pippi Langstrumpf ]]>
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<updated>2025-11-26T06:35:12Z</updated>
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<![CDATA[ <p>Heute vor 80 Jahren, am 26. November 1945 erschien in Schweden die erste Ausgabe des Kinderbuches „<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Pippi_Langstrumpf">Pippi Langstrumpf</a>“ von <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Astrid_Lindgren">Astrid Lindgren</a>.</p> <p>Lindgrens dreibändiges Werk um die neunjährige Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf, gehört zu den Standardwerken anarchistischer Kinderliteratur und hat den Keim gepflanzt für viel Streit und Krach in Familien in der ganzen Welt, besonders aber in Deutschland.</p> <figure class="quotation"> <blockquote cite="https://www.rundschau-online.de/redaktion/pippi-langstrumpf-anarchie-unterm-limonadenbaum-127404"> <p>Eine Rotzgöre im Lumpenlook mit ritzeroten Zöpfen, die in einer maroden Villa haust und sämtliche Autoritäten ignoriert! Pippi ist eine Autonome und Anarchistin, lange bevor die Jahreszahl 1968 eine Bedeutung bekam; auch als Erfinderin des Punk – 40 Jahre vor den Sex Pistols – wird sie gerne bezeichnet.</p> </blockquote> <figcaption class="c-blockquote__attribution">Kölnische Rundschau: <a href="https://www.rundschau-online.de/redaktion/pippi-langstrumpf-anarchie-unterm-limonadenbaum-127404">Anarchie unterm Lindenbaum(€)</a></figcaption> </figure> <p>Viel mehr gibt es über das Buch, das mein und das Leben viele Menschen vor und nach mir beeinflusste gar nicht zu sagen. Außer vielleicht, dass ich heutzutage, im sogenannten fortgeschrittenen Alter, viel des „Drei mal Drei macht Sechs“ unterwegs leider etwas verloren habe und so auch nicht in einem eigenen Haus mit Äffchen und Pferd wohne. Aber wer kann das schon von sich behaupten? In unserer kleinen Zwei-Personen-Familie wird Pippi tatsächlich heute noch verehrt, gerne auch in der dänischen Übersetzung, als Fremdsprachen-Lehrbuch. Und mit dem Slogan unserer jungen Jahre: „Sei Pippi, nicht Annika!“</p> <p class="cc-copyright">Foto: <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Sei_Pippi,_nicht_Annika.JPG">Reisen8</a> unter <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0">CC BY-SA 4.0</a>.</p> ]]>
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<![CDATA[ Links ]]>
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<updated>2025-11-21T05:41:28Z</updated>
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<![CDATA[ <p>Im RSS-<a href="https://uberblogr.de/rss">Feed</a> des <a href="https://uberblogr.de/home/couchblog">UberBlogr</a> Webrings finde ich immer wieder bloggerische Perlen. Hier ein paar Beispiele…</p> <p><a href="https://admin.brennt.net/wunschgutschein-de-oder-wie-das-einl%C3%B6sen-eines-gutscheines-bei-maximaler-kundenfeindlichkeit-zur-qual-macht">Wunschgutschein.de - Oder wie das Einlösen eines Gutscheines bei maximaler Kundenfeindlichkeit zur Qual wird</a>. Der (lange) Text hält unbedingt, was der Titel verspricht, einen kompletten und sauberen Verriss eines Geschäftsmodells des späteren Endzeitkapitalismus. Einzig eine Frage bleibt ungeklärt: wie kommt ein*e Arbeitgeber*in darauf, Boni in Form von Gutscheinen zu verteilen? Gibt es da Mengenrabatt, steuerrechtliche Vorteile oder sind das Linke-Tasche-rechte-Tasche-Geschäfte? Mein Mißtrauen ist endlos, I know.</p> <p>Carsten Koch ist <a href="https://www.tages-blog.de/dankbar-2/">dankbar</a> und das kann ich so gut nachfühlen, weil ich ähnliche Erfahrungen gemacht habe und auf eine ähnliche Weise meine Geschäfte führe. Besonders hat mich der Schlußsatz getroffen:</p> <blockquote> <p>Dennoch bin ich jeden Tag dankbar, dass ich heute so unbeschwert durch das Leben gehen kann, ohne bei jedem Brief im Postkasten zusammen zu zucken.</p> </blockquote> <p>Ich hatte eine ähnliche Beziehung zu meinem Briefkasten, vor allem aber noch Jahre später Angst vor Geldautomaten und dass diese meine Karte <s>nicht wieder herausgeben</s> „einbehalten“ könnten.</p> <p>Die Sache hat für mich noch zwei weitere Dimensionen. Zum einen ist da dieser direkte Bezug zur aktuellen Politik der Regierung, die ob nun angeblich christlich oder sozialdemokratisch, Bürgergeldempfänger*innen noch mehr unter Druck setzt. Ein Druck der sich für die Betroffenen auf das ganze Leben auswirkt, selbst wenn sie sich aus der Situation wieder befreien können. Gleichzeitig ist es eine Drohung für alle, die noch Arbeit haben und das Konto trotzdem nicht voller <a href="http://fuck-you-money.urbanup.com/11111651">Fuck You Money</a> haben. Das ist einfach unmenschlich. Der andere Aspekt ist, dass wir als Non-Kredit-Interessierte für Banken oft unerwünschte Kunden sind, weil mit uns kaum Geld zu verdienen ist. Da beisst sich das System echt in den eigenen Schwanz.</p> <p><a href="https://www.wortperlen.de/kommentare/senile-bettflucht....13291/">Senile Bettflucht</a> hingegen habe ich zwar noch nicht zu vermelden, ich soll ja auch noch 10 - 12 Jahre arbeiten, aber einschlafen mitten im Gespräch kann ich auch so schon ganz gut. Mein Lieblingszitat für diese Woche:</p> <blockquote> <p>Altwerden ist wie ein schlechter Witz, den der Körper jeden Tag neu erzählt.</p> </blockquote> <p><a href="https://www.korrupt.biz/23264/elektronische-patientenakte-mit-der-aok-three-apps-in-a-trenchcoat/">Elektronische Patientenakte mit der AOK: Three apps in a trenchcoat</a>:</p> <blockquote> <p>Und an der Stelle ahne ich auch, warum das folgende Video derart ermüdend und an 33,6-Modemzeiten erinnernd ist: da wird je nach Funktion zwischen den Apps gewechselt, jeweils immer neu gegenidentifiziert, und das dauert.</p> </blockquote> <p>Ha! <a href="https://haldewitzka.de/senfglaeserer-kindheit/" title="Von Senf und Scherben – Erinnerungen aus dem Glas">Das</a> kenne ich <em>genau</em> so:</p> <blockquote> <p>Bei uns zu Hause wurde ausschließlich aus Senfgläsern getrunken. Aus leeren, versteht sich. Die bekamen alle eine zweite Chance. Und wir hatten nicht nur zwei oder drei davon im Schrank stehen. Nein, bei uns hätte gefühlt jeder ausse Straße inne Siedlung aus einem unserer Senfgläser trinken können. Hatten se aber nicht, weil die ja alle selbst genug Senfgläser in den Schränken hatten.</p> </blockquote> <p>Und ich werde auch <a href="https://piehnat.de/post/ich-werde-nie-fertig">nie fertig</a>:</p> <blockquote> <p>Während andere in meinem Alter gemütlich in der immer gleichen Spur fahren, renne ich wie ein Golden Retriever ins Technik-Gebüsch, weil irgendwo ein neues Tool raschelt.</p> </blockquote> ]]>
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<![CDATA[ Lauter Singularitäten ]]>
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<updated>2025-11-18T11:35:01Z</updated>
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<![CDATA[ <p>Letzte Woche hatte meine Partnerin einen Termin, zu dem ich sie begleitet habe. Ein wirklich wichtiges Ereignis, das uns im voraus einige Zeit beschäftigt hat und das auch noch auf den Rest der Woche ausstrahlte. Ich will da gar nicht weiter ins Detail gehen, es geht mir mehr um die Wirkung an sich. Um es kurz zu machen: es hat mich fertig gemacht. Was mich in der Nachschau etwas überrascht, vor allem aber erschrocken hat.</p> <p>Ich empfinde mein Leben im Moment/seit Jahren/schon lange, als eine nicht enden wollende Abfolge von Ereignissen, Events und großen Terminen. Sie lauern zunächst irgendwo im Kalender, sind dann plötzlich akut und verschwinden schnell wieder aus dem Gedächtnis. Wahrscheinlich, weil schon der nächste Termin ansteht. Das ist für mich vergleichbar mit einem Zug, den ich am Bahnsteig stehend in der Ferne heran rasen sehen kann. Es dauert erstaunlich lang bis der Zug näher kommt, zeitweise scheint er am Horizont stehen geblieben zu sein, bis zu einem gewissen Punkt. Plötzlich dann kommt er viel schneller näher, um im nächsten Moment durch den Bahnhof an mir vorbeizudonnern. In die andere Richtung, also von mir weg, scheint sich der Zug viel schneller zu bewegen und zack ist er schon um die nächste Ecke gebogen und aus dem Blickfeld verschwunden, während in der Ferne der nächste Zug auftaucht. Irgendwer (ich meine Tim Pritlove) hat mal genau dieses Bild zur Erklärung einer Singularität verwendet.</p> <p>Ich glaube, in jungen Jahren hat mir das gut gefallen. Inzwischen bin ich skeptisch. Zum Glück ist bald Weihnachten.</p> ]]>
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<![CDATA[ Another Poem For The 20th Century ]]>
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<updated>2025-11-14T08:23:10Z</updated>
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<![CDATA[ <p>Meine sehr kurze Geschichte mit Folkmusik. Und dann auch nur, was die <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Poems_for_Laila">Wikipedia</a> „Osteuropa-Folk-Pop“ nennt.</p> <figure><img src="https://couchblog.de/blog/2025/poem.jpg" alt="" /><figcaption>Cover: Poems for Laila</figcaption></figure> <p>Irgendwann in der <em>Epoche</em> haben wir ein Zeltlager in Ungarn (<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6d">Göd</a>) gemacht, aber die Zeit verschwimmt da ein wenig vor meinen Augen. 1989, sagt <a href="https://www.discogs.com/master/269147-Poems-For-Laila-Another-Poem-For-The-20th-Century">Discogs</a>, ist „Another Poem For The 20th Century“ (<a href="https://open.spotify.com/track/5zSBTzMB9JjcHlrwCSSLwh?si=desnaF3YR62V9A3tpPjprg&amp;context=spotify%3Aalbum%3A5xrPDvKZoKj3cv1ynN8d2q">Spotify</a> | <a href="https://music.apple.com/de/album/another-poem-for-the-20th-century-2006-edition/204959279">Apple Music</a>) erschienen und das muss ich wohl glauben. Turbo(lente) Jahre waren das und die russisch-ungarischen Chansons des Weißrussen Nikolai Tomàs passten gut in die Zeit.</p> <p>Für mich war die Scheibe sicherlich ein Stilbruch, schließlich befand ich mich in dieser Zeit irgendwo im Dreieck zwischen den Dead Kennedys, Fields Of The Nephilim und aufkommendem Techno. Wie passen da Akkordeon, Violine, Klarinette rein? Jedenfalls sind ein paar beeindruckende Balladen auf dem Album, aber auch der eine oder andere Tanzbefehl. Ich empfehle „Russian Billy“ und „Zigular“. Für mich ein One-Hit-Wonder, Nikolai Tomàs bringt aber auch heute noch Alben als Poems For Laila heraus…</p> ]]>
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<![CDATA[ 10 belanglose Fakten über mich ]]>
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<updated>2025-11-13T09:18:17Z</updated>
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<![CDATA[ <p>Ach, wie lange bin ich über kein Stöckchen mehr gesprungen?! <a href="https://gigold.me/blog/10-belanglose-fakten">Thomas lud dazu ein</a>, da mache ich mit, <em>ausnahmsweise</em>.</p> <h2 id="1.-benutzt-du-zahnseide%3F" tabindex="-1">1. Benutzt du Zahnseide? <a class="header-anchor" href="https://couchblog.de/blog/2025/11/13/10-belanglose-fakten-ueber-mich/#1.-benutzt-du-zahnseide%3F">#</a></h2> <p>Ja, nee, hätte ich mal in jungen Jahren. An der Stelle haben meine Eltern irgendwie gepennt und so ziehen sich zwei Leiden durch mein Leben: schlechte Zähne gepaart mit Zahnarztphobie. Das Ergebnis: für Zahnseide habe ich zu viel Platz zwischen Resten, die noch da sind.</p> <h2 id="2.-tee%2C-kaffee-oder-wasser%3F" tabindex="-1">2. Tee, Kaffee oder Wasser? <a class="header-anchor" href="https://couchblog.de/blog/2025/11/13/10-belanglose-fakten-ueber-mich/#2.-tee%2C-kaffee-oder-wasser%3F">#</a></h2> <p>Kaffee, in rauen Mengen. Und ich hab alles durch, vom Cowboykaffee, French Press, etliche Bialettis bis hin zum Vollautomaten. Inzwischen bin ich zum Filterkaffee zurückgekehrt, und der peruanische Bio-Kaffee kommt aus einer kleinen Hamburger Privatröstetei, deren Coverbilder IMHO nicht ganz astrein sind, deswegen kein Link hier.</p> <h2 id="3.-welche-schuhe-tr%C3%A4gst-du-am-liebsten%3F" tabindex="-1">3. Welche Schuhe trägst du am liebsten? <a class="header-anchor" href="https://couchblog.de/blog/2025/11/13/10-belanglose-fakten-ueber-mich/#3.-welche-schuhe-tr%C3%A4gst-du-am-liebsten%3F">#</a></h2> <p>Blaue Converse Chuck Taylor All Star Classic.</p> <h2 id="4.-dein-lieblingsdessert%3F" tabindex="-1">4. Dein Lieblingsdessert? <a class="header-anchor" href="https://couchblog.de/blog/2025/11/13/10-belanglose-fakten-ueber-mich/#4.-dein-lieblingsdessert%3F">#</a></h2> <p>Dank der ambitionierten Ernährung bei uns im Haus, gibt’s derzeit kaum Nachtisch. Ich freue mich über etwas zermatschte Banane mit Joghurt und Blaubeeren.</p> <h2 id="5.-was-machst-du-als-erstes%2C-wenn-du-aufwachst%3F" tabindex="-1">5. Was machst du als Erstes, wenn du aufwachst? <a class="header-anchor" href="https://couchblog.de/blog/2025/11/13/10-belanglose-fakten-ueber-mich/#5.-was-machst-du-als-erstes%2C-wenn-du-aufwachst%3F">#</a></h2> <p>Bis vor kurzem habe ich als erstes Mastodon gecheckt, inzwischen bin ich zum Feedreader zurückgekehrt, den ich morgens noch vor dem Frühstück durchackere.</p> <h2 id="6.-in-welchem-alter-w%C3%BCrdest-du-gerne-bleiben%3F" tabindex="-1">6. In welchem Alter würdest du gerne bleiben? <a class="header-anchor" href="https://couchblog.de/blog/2025/11/13/10-belanglose-fakten-ueber-mich/#6.-in-welchem-alter-w%C3%BCrdest-du-gerne-bleiben%3F">#</a></h2> <p>Ich hatte eine sehr aufregende, langanhaltende und möglichweise auch etwas gesundheitsschädliche Postadoleszenz in den ausgehenden 90ern, das war eine schöne Zeit. Alt werden dagegen könnte ich mir sparen.</p> <h2 id="7.-wie-viele-h%C3%BCte-besitzt-du%3F" tabindex="-1">7. Wie viele Hüte besitzt du? <a class="header-anchor" href="https://couchblog.de/blog/2025/11/13/10-belanglose-fakten-ueber-mich/#7.-wie-viele-h%C3%BCte-besitzt-du%3F">#</a></h2> <p>Ich trage recht regelmäßig ein braunes Cuba Cap, mit dem letzten „Couchblog“-Anstecker den ich noch habe (die mir ein ganz lieber Leser aus alten Tagen gemacht hat). Weiß nicht ob das zählt.</p> <h2 id="8.-beschreibe-das-letzte-foto%2C-das-du-gemacht-hast." tabindex="-1">8. Beschreibe das letzte Foto, das du gemacht hast. <a class="header-anchor" href="https://couchblog.de/blog/2025/11/13/10-belanglose-fakten-ueber-mich/#8.-beschreibe-das-letzte-foto%2C-das-du-gemacht-hast.">#</a></h2> <p>Ein Waldweg in der Herbstsonne.</p> <h2 id="9.-die-schlechteste-fernsehsendung%3F" tabindex="-1">9. Die schlechteste Fernsehsendung? <a class="header-anchor" href="https://couchblog.de/blog/2025/11/13/10-belanglose-fakten-ueber-mich/#9.-die-schlechteste-fernsehsendung%3F">#</a></h2> <p>Alle Talk-Shows in Deutschland. Schaue ich nicht, ums verrecken nicht. <em>Das</em> ist für mich der Untergang des Abendlandes. Schaue ich höchsten nachträglich zur Recherche und dann nur Ausschnitte.</p> <h2 id="10.-was-war-als-kind-dein-berufswunsch-f%C3%BCr-das-erwachsenenalter%3F" tabindex="-1">10. Was war als Kind dein Berufswunsch für das Erwachsenenalter? <a class="header-anchor" href="https://couchblog.de/blog/2025/11/13/10-belanglose-fakten-ueber-mich/#10.-was-war-als-kind-dein-berufswunsch-f%C3%BCr-das-erwachsenenalter%3F">#</a></h2> <p>Journalist. Wollte ich immer werden. Dafür war auch mein Studium gedacht, bishin zu meinen ersten Gehversuchen im Lokaljournalismus. Ist anders gekommen, aber immerhin arbeite ich da, wo ich als Kind schon hin wollte.</p> <h2 id="bonus%3A-etwas-auf-deiner-wunschliste%2C-dass-du-nicht-rechtfertigen-kannst-zu-kaufen%3F" tabindex="-1">Bonus: Etwas auf Deiner Wunschliste, dass du nicht rechtfertigen kannst zu kaufen? <a class="header-anchor" href="https://couchblog.de/blog/2025/11/13/10-belanglose-fakten-ueber-mich/#bonus%3A-etwas-auf-deiner-wunschliste%2C-dass-du-nicht-rechtfertigen-kannst-zu-kaufen%3F">#</a></h2> <p>Einen weiteren Technics 1210. Ich hatte einst zwei, musste in schlechten Zeiten aber einen verkaufen und durch einen Nachbau ersetzen. Jetzt mixe ich meist auf meinem Pioneer XDJ-RX3, da wäre ein weiterer Plattenspieler nur Luxus.</p> <h2 id="bonus%3A-welcher-jahreszeit-f%C3%BChlst-du-dich-am-meisten-verbunden%3F" tabindex="-1">Bonus: Welcher Jahreszeit fühlst du dich am meisten verbunden? <a class="header-anchor" href="https://couchblog.de/blog/2025/11/13/10-belanglose-fakten-ueber-mich/#bonus%3A-welcher-jahreszeit-f%C3%BChlst-du-dich-am-meisten-verbunden%3F">#</a></h2> <p>Sommer. Ich bin ein Sommerkind mit Leib und Seele, auch wenn ich jetzt in einem Alter bin, wo ich auch Frühling und Herbst etwas abgewinnen kann. Nur kein Winter. Buh! Ey, Winter, kann mir gestohlen bleiben.</p> ]]>
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<![CDATA[ Technischer Pessimismus ]]>
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<updated>2025-11-08T10:22:47Z</updated>
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<![CDATA[ <p>Da ich diesen Satz regelmäßig in meinen Kolumnen verwende, kann ich diese auch gleich damit beginnen: Wir hatten ja nichts! Ich weiß, den aktuellen Generationen wurden die iPhones schon in die Wiege gelegt, schon Kindergartenkinder organisieren sich in WhatsApp-Gruppen, um sich für nach dem Mittagsschlaf auf dem selbstgehosteten Minecraft-Server zu verabreden, Schüler*innen kommen heute ohne Tablet nicht mehr aus und Erziehung wird in Zukunft von ChatGPT übernommen.</p> <p>Übertrieben?</p> <p>Natürlich, aber nur um, auf den Punkt zu kommen: Niemand kann heute das Gefühl reproduzieren, das Menschen meiner Generation bis in die innersten Zellen des Hippocampus traf, als wir zum ersten Mal mit einem Videospiel spielen durften. Als wir mit einem kleinen Drehrad statt einem Joystick einen kleinen weißen Balken auf dem Fernseher rauf- und runterbewegen konnten, um ein kleines weißes Quadrat hin und her zu spielen. Und jedes Mal, wenn der weiße Balken das weiße Quadrat berührte, machte es dieses typische Geräusch, „Pong“, welches uns unser Leben lang begleitet hat.</p> <p>In diesem Moment entstand bei uns der Glaube, dass Technik, dass Computer, für alles die Lösung sein würden, dass die Welt, wie sie uns in „Raumschiff Enterprise“ oder „<a href="https://couchblog.de/blog/2025/10/19/captain-future/">Captain Future</a>“ versprochen worden war, tatsächlich so eintreten würde. Und dieser Glaube wurde immer weiter verfestigt: Als ich meinen ersten eigenen Heimcomputer bekam, als wir begannen uns in Mailboxen auszutauschen, als das Internet aufkam. Meine Güte, Leute! Das Internet! Das World Wide Web! Und dann, „one last thing“: das iPhone. Ich könnte heute noch in Tränen ausbrechen.</p> <p>War das schlau?!</p> <p>Offensichtlich nicht. Weil alles so ist wie die vielzitierten blühenden Landschaften, sie blühen eben nicht. Und alles, was der Mensch anfasst, und sei es noch so fortschrittlich und magisch, wird einer Katastrophe. „Das werden wir schon noch versauen“, hätten wir eigentlich denken müssen, statt Technikgläubigkeit zu einer Religion zu machen. Meine einzige Ausrede ist, und da wiederhole ich mich: Wir waren jung, wir brauchten das Geld und vor allem und erneut: Wir hatten ja nichts.</p> <p>Umso schmerzhafter ist es, wie dieses wunderbare Gefühl in mir, dieser unglaubliche und scheinbar unumstößliche Optimismus, der sich über alles legte und mich letztendlich dorthin brachte, wo ich heute stehe, langsam, aber sicher verkümmerte. Sich fast unbemerkt ins Gegenteil verkehrte. Eine Mischung wäre wahrscheinlich sogar ganz gesund gewesen, aber inzwischen bin ich wirklich zum Pessimisten mutiert. Alles, was ich in den Jahren geglaubt habe, wurde oder hat sich selbst gekillt. Alles, was Zusammenarbeit und Gemeinschaft hätte sein können, ist zu Konkurrenz und Vereinzelung verdreht worden. Was habe ich alles von <em>social media</em> erwartet in jenen Tagen, nur nicht, dass es der Hebel sein würde, erst das WWW und dann Teile der realen Welt in Kleptomonarchien zu verwandeln und den Faschismus weltweit wieder zu erwecken.</p> <p>Insofern erwarte ich von der sogenannten KI, ganz der Pessimist der ich inzwischen bin, wahlweise, dass die Wirtschaftsblase platzt und ihre Sprengkraft uns alle in die Steinzeit zurückbombt, mindestens aber meine Altersvorsorge in ein paar trockene Kekskrümel verwandelt. Oder, dass KI zum Erfolg wird, aber, dass der Erfolg die Zerstörung meines und so ziemlich aller Arbeitsplätze sein wird und dass daraus nicht die blühende Zukunft für alle, sondern natürlich nur für die schon erwähnten Superduperreichen erwächst. Oder, dass dann doch Skynet real wird und uns die KI mit einem lustigen „I‘m sorry, Dave, I‘m afraid I can‘t do that“, endgültig das Leben aushaucht.</p> <p>Thanks for visiting my TED talk.</p> ]]>
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<![CDATA[ Captain Future ]]>
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<updated>2025-10-19T10:36:40Z</updated>
<id>https://couchblog.de/blog/2025/10/19/captain-future/</id>
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<![CDATA[ <p>Ich hatte schon 2010 in der Rückschau <a href="https://couchblog.de/codecandies/2010/07/13/captain-future/">festgehalten</a><sup class="footnote-ref"><a href="https://couchblog.de/blog/2025/10/19/captain-future/#fn1" id="fnref1">[1]</a></sup>, dass „Captain Future“, die Animeserie, von <a href="https://youtu.be/dcjhpETolG0">der Musik</a> mal abgesehen, nicht sonderlich gut gealtert ist. Das müssen sich auch Autor Sylvain Runberg &amp; Zeichner Alexis Tallone gedacht haben, als sie sich daran machten, Captain Future als Comic-Reboot in das 21. Jahrhundert zu portieren. Das beeindruckende Ergebnis ist dieses Jahr in deutscher Sprache bei Carlsen erschienen: „<a href="https://www.carlsen.de/hardcover/captain-future/978-3-551-80338-2">Captain Future – Der ewige Herrscher</a>“.</p> <p>Das 168-Seiten-Hardcover verschmilzt unterschiedliche Einflüsse. Es ist gleichzeitig eine Hommage an die seinerzeit ikonische Anime-Serie (<a href="https://shop.leoninestudios.com/products/captain-future-komplettbox-bd-collectors-edition">kaufen</a>), wie auch an die Originalromane von Edmond Hamilton, die in den vierzigen Jahren des letzten Jahrhunderts als Groschenromane („Pulp“) erschienen und <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Captain_Future#Das_Captain-Future-Universum">ein ausuferndes Universum</a> konstruierten. Gleichzeitig wurde der Stoff modernisiert, also die Figuren und Handlung an unsere Zeit angepasst.</p> <p>Die Story zeigt ausführlich Captain Futures (alias Curtis Newton) Backstory, und das erste Abenteuer „Der Herrscher von Megara“. Der Zeichenstil ist modern, alle Figuren sind jedoch eindeutig wieder zu erkennen. Interessant finde ich den Umgang mit Actionszenen, die sich regelmäßig auf mehrere Seiten ausbreiten und Sequenzen meist unbetexteter Einzelbilder bilden. Im Gegensatz dazu sind Dialogszenen nachgerade kurz und sprunghaft dargestellt. Dadurch entsteht tatsächlich ein wenig dieser typische Captain-Future-Effekt, in denen die Spannung immer durch die entsprechende Musik angekündigt wurde und durch immer wiederkehrende Szenen, wie die Vorbereitung des Raumschiffs Comet auf ein bestimmtes Manöver, in die länge gezogen wurden. Das Comic ist dabei viel spannender, trotzdem hört ich im Kopf den <a href="https://youtu.be/uxIPboJWH7o">passenden Soundtrack</a> dazu.</p> <p>„Captain Future – Der ewige Herrscher“ ist also nicht nur etwas für Anime-Opas wie mich, sondern sollte auch neues Publikum finden können. Ich habe den Reboot ausnahmslos genossen und hoffe auf weitere Bände.</p> <p class="copyright">Cover: © Runberg - Tallone, Kana, Carlsen Verlag, Hamburg 2025</p> <hr class="footnotes-sep" /> <section class="footnotes"> <ol class="footnotes-list"> <li id="fn1" class="footnote-item"><p>Die designte Version des Artikels ist <a href="https://web.archive.org/web/20100919160515/http://codecandies.de/2010/07/13/captain-future/">hier über das Archiv</a> abzurufen. <a href="https://couchblog.de/blog/2025/10/19/captain-future/#fnref1" class="footnote-backref">↩︎</a></p> </li> </ol> </section> ]]>
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