Zwei Ereignisse in der Serienwelt haben mich in diesem Jahr allerdings hart verärgert und ich schätze, nein, ich hoffe, dass dies Auswirkungen für meinen zukünftigen Konsum haben wird. Zum einen ist es wirklich „Pluribus“, was mich gleichermaßen erfreut wie verärgert hat. Allein für die Auswahl des lateinischen Titels soll sich Vince Gilligan („Breaking Bad“, „Better Call Saul“) zwei Jahre Zeit gelassen haben. Und so ist die ganze Serie. Langsam. Laaaaaangsaaaaaam. Extrem langsam. Noch langsamer. Bei „Better Call Saul“ fand ich das Konzept noch witzig, auch wenn ich mich immer wieder in den Wirren der Story verhedderte, aber bei „Pluribus“ ist es einfach nur lang und weilig. Ich meine, ich verstehe das Konzept, aber mir gefällt es einfach nicht mehr.
Ähnlich geht es mir mit der fünften und letzten Staffel von „Stranger Things“. Die Serie wurde 2016 gestartet und soll nun neun Jahre später zum Abschluss gebracht werden, in der Serie sind in der gleichen Zeit aber nicht ganz vier Jahre vergangen. Ich habe es bei der neuen Staffel nicht durch die erste Folge geschafft[1], mit dem Rückblick konnte ich kaum etwas anfangen, die Erinnerung war schon zu verblasst, aber ich wollte auch nicht nochmal alle Vorgängerstaffeln anschauen, ich habe ja auch noch ein richtiges Leben! Entsprechend gefiel mir das Setting überhaupt nicht mehr, die gealterten Figuren, einfach alles. Netflix ist ein wahrer Meister der Verscheißigung und hat seinen ganz eigenen Stil (via, via), optimiert, möglichst viel unserer Zeit zu stehlen und uns dann zumindest kurzzeitig unterhalten zu fühlen. Danach habe ich allerdings Kopfschmerzen. Ein Teilaspekt davon ist das unendlich, kaugummihafte Auseinanderziehen von viel zu wenig Inhalt. Zuviel Inhalt wäre einerseits zu teuer zu produzieren und verstört scheinbar auch uns Nutzer*innen. Das ganze Konzept Serie, auf allen Streamingdiensten, hat sich in diese Richtung entwickelt. Und das macht mich fertig. Ich will das nicht mehr.
Was ist eigentlich gegen einen netten Film mit überschaubarer Länge einzuwenden? Werde ich nächstes Jahr mal versuchen. ;)
Ebenso ging es mir übrigens bei „Wednesday“, der Hype war so unerträglich und die ersten Szenen dagegen so profan… ↩︎
So fällt der musikalische Jahresrückblick auch in diesem Jahr gewohnt kurz aus, weil es sind im Prüfungszeitraum nur zwei Vinyls zu meiner Sammlung gestoßen. Aber ich liebe beide.

Nightmares On Wax gehören für mich auf den Downbeat-Lounge-Trip-Hop-Olymp, schon immer. Erst hielt ich „Smokers Delight“ (1995) und dann „Carboot Soul“ (1999) für unschlagbar. „Echo 45 Sound System“ (2025) ist tatsächlich noch um Längen besser!
Im Video zu „Bang Bien“ sehen wir den jungen George Evelyn, wie er gerade eben jene Lautsprecherbox im Einkaufswagen durch die Gegend schiebt, die er Echo 45 nannte und die der Legende nach, den Startpunkt seiner Karriere ausmachte[1]. Das Soundsystem ist in diesem Sinne ein Downbeat-Konzeptalbum, das gleichermaßen den oldschool sound jener Zeit einfängt, dabei sozialkritische Anmerkungen am Fließband raushaut und nicht zuletzt eine ganze Reihe hochkarätiger Gäst*innen versammelt. Pures Gold, genauso wie das Vinyl.
Den Full Continious Mix gibt es auf Youtube.

Es war mal wieder Ben, der mich auf dieses wichtige Release hinwies, das mir sonst durch die Lappen geganger wäre: uralter stuff von Peter Kruder und Richard Dorfmeister, 2020 endlich veröffentlicht.
Auch dieses Doppelalbum hat eine Geschichte. Es mag überraschen, aber außer der „G-Stoned EP“, mit vier Stücken, haben Kruder & Dorfmeister niemals ein eigenes Album veröffentlicht. Ihr ganzer Ruhm beruhte völlig berechtigterweise auf Mix-Compilations wie den „DJ Kicks“, „Conversions“ oder den „K&D Sessions“. 2020, nur 25 Jahre später erschien dann endlich das verlorene Album, an dem die beiden zwar immer gearbeitet hatten, dessen VÖ letztlich aber im Tourstress oder Grasdampf untergegangen war.
Das fehlte mir jedenfalls noch in der Sammlung, und dann gleich in weißem Vinyl[2]. Das komplette Album ist ebenfalls auf Youtube zu finden.
Foto: David James, gemeinfreiähnlich auf Unsplash.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass meine Podcast-Shortlist den Bechdel-Test null besteht. Nur ein Podcast wird ausdrücklich von einer Frau gemacht, nur ein weiterer von einer Frau moderiert. Das lässt wahrscheinlich tief blicken…, ich bin zwar Generation X, aber am alternden Ende, das macht sich leider bemerkbar.

Bei den Standards habe ich etwas aufgeräumt. In der Disziplin „alternde Männer unterhalten sich über politische Themen“ habe ich mich Mitte des Jahres von der „Lage der Nation“ getrennt, dafür ist „Schweigen ist Zustimmung“ nachgerückt. Treu geblieben bin ich „Logbuch: Netzpolitik“ und „Lauer und Wehner“.
Die „Wochendämmerung“ ist zwar ähnlich, läuft aber außer Konkurrenz, weil andere Disziplin: Eine Frau und ein alter weißer Mann unterhalten sich über politische Themen. Holgi höre ich außerdem noch bei „Holger ruft an“ (Medienpolitik) und WRINT, meist den „Realitätsabgleich“, allerdings nicht mehr wirklich regelmäßig.
Die zweite große Rubrik sind ausdrücklich politische Podcasts, seit diesem Jahr auch angloamerikanischer (oder kanadischer) Herkunft. Oft höre ich also „The Ezra Klein Show“, nicht so oft „Behind the Bastards“, kaum noch „Tech Won’t Save Us“. Das liegt bei den beiden Letztgenannten daran, dass ich Sendungen mit zu vielen Gästen oft nicht gut genug folgen kann, hier hapert mein Englisch noch bzw. fehlt mir oft die nötige Konzentration.
In dieser Rubrik höre ich aber natürlich auch deutschsprachige Sendungen: den „Blätter Podcast“, „Zeitsturz“ vom Zentrum für politische Schönheit sowie den gerade zurückgekehrten „Denkangebot Podcast“ von Katharina Nocun, da hat sich das Warten gelohnt.
Auch 2025 habe ich wieder alle Folgen von „Kein Mucks“ gehört, dort lief dieses Jahr schon die sechste Staffel. Ohne echte eigene Rubrik hingegen läuft regelmäßig „Kunstpixel“, unter anderem weil ich den Host und einige Gäste persönlich kenne. Bei „Was bisher geschah“ von Joachim Telgenbüscher und Nils Minkmar gehöre ich zu den zahlenden Hörer*innen, weil mir die Sendung wirklich ans Herz gewachsen ist.
Gänzlich aufgegeben habe ich das Hören von Technik-, IT- oder Codingpodcasts. Das liegt vor allem an meiner Hörsituation (siehe oben) und daran, dass ich derlei Themen lieber lese, auf Links klicke, noch mehr lese und dann auch Dinge ausprobieren will. Das passt nicht zu Podcast als Medium und übrigens auch nicht zu Videos, nur um das nochmal zu sagen.
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Ich bin scheinbar ein Spieler mit hoher Studiotreue. Nachdem ich im letzten Jahr viel The Last Of Us gespielt habe, und mir die Serie zwei Mal angeschaut habe, bin ich direkt in die Uncharted-Reihe gestolpert. Dank zweier Collections, habe ich rückwärts alle Teile durchgespielt, Nathan Drake ist mir dann doch ein wenig ans Herz gewachsen. Und einen (ziemlich miesen) Film gibt es auch dazu. Entwickelt wurden beide Reihen von Naughty Dog. Schon zu Playstation 1 Zeiten gehörte Crash Bandiicoot zu den WG-Hits bei uns. Wie gesagt, Studiotreue.
Als nächstes bin ich dann auf Atomfall gestoßen. Das Spielprinzip ist den Vorgenannten sicherlich nicht unähnlich, aber eben doch ein wenig anders. Das Studio Rebellion war ja bisher vor allem für Sniper Elite bekannt, was ich dann als nächstes durchgespielt habe. Kriegsspiele an sich sind eigentlich nicht so mein Ding, aber ich dachte, wenn die Wehrpflicht wieder eingeführt wird, darf ich mal eine Ausnahme machen. Und dort trifft es wenigstens die Richtigen…

Dazwischen habe ich einiges an Spielen angetestet und dann weggelegt. Bei Days Gone Remastered konnte ich mich null an die Steuerung gewöhnen, um es dann entnervt aufzugeben. Ebenfalls angetestet habe ich Cyberpunk 2077, aber irgendwas stimmte für mich nicht, statt weglegen ist es aber eher totgelaufen: mein Spielstand liegt noch da, aber schon länger unangetastet.

Ähnlich geht es mir leider mit dem hochgelobten und preisgekrönten Clair Obscur: Expedition 33. Nach einem grandiosen Beginn einer genialen Geschichte, verliere ich mich in unzähligen Rundenkämpfen und Rundenkämpfe, selbst wenn sie so gut gemacht sind wie hier, sind irgendwie meine Nemesis. Dann lieber mit Würfel, Stift und Papier. Ich habe es zumindest aber noch nicht aufgegeben. Und der nächste Sniper Elite Teil wartet auch schon auf der Platte…
]]>Dieses Jahr droht allerdings den Vogel abzuschießen.
Ich bin nämlich krank. In der eigentlich heißen Phase der Festvorbereitungen liege ich danieder und zwar nicht nur sprichwörtlich, mit einer Premiere: Covid-19. Fünf Jahre nach der Pandemie hat es mich (trotz vollständig gepflegtem Impfpass), tatsächlich erwischt, dafür aber richtig. Meine Herzallerliebste habe ich natürlich auch gleich angesteckt. Und es wird auch nach fünf Tagen nicht besser, also gerät nun auch noch die klitzekleine Weihnachtsfeierei in Gefahr, die wir uns vorgenommen hatten. Das wird dann tatsächlich ein unfreiwillig sehr ruhiges Fest. Vielleicht krieg ich ja auch noch raus, was besinnlich heißt.
Falls wir uns nicht mehr lesen:
Glædelig jul!
Wie auch immer, es ist ein interessantes, sehr aufregendes, aber auch irritierendes Buch. Besonders die Schlussszene ist so spannend erzählt, wie ich es selten erlebt habe. Hier kann man das ganze Buch online lesen.
Und weil ich gerade dabei war, hat mich BookBeat[1] gleich auf eine moderne Version des Schimmelreiters gestoßen, die ich mir ebenfalls gleich zu Gemüte führen musste: „Hauke Haiens Tod“. Der Roman von Andrea Paluch und (Trommelwirbel…) Robert Habeck, verlegt die Ereignisse der berühmten Sturmnacht in unser Jahrhundert. Im Original-Schimmelreiter werden vor allem die Beziehungen zwischen den einzelnen Personen der Handlung kaum wirklich ausgeleuchtet, Peters hasst Haien, aber wir erfahren nicht wirklich warum; Wiencke redet nicht, ist, Zitat, schwachsinnig, aber es gibt keinerlei Diagnose und so weiter. Diese Lücken leuchtet der Roman aus und nutzt sie zum Aufbau einer eigenen, kriminalistischen Handlung. Das empfand ich jetzt als äußerst gelungen, wenn auch nicht verdächtig, einen Nobelpreis zu erringen. Das ganze wurde auch verfilmt, zwar von der ARD, zu sehen ist es allerdings im Moment nur bei Amazon: „Die Flut — Tod am Deich“. Was der Titel soll, weiß ich überhaupt nicht…
Ein ganz klein wenig Werbung: mit diesem Link kannst du BookBeat gratis 60 Tage testen. ↩︎
Mal von der Konträrfaszination abgesehen, dass ein Musiksender keine Musik mehr spielen will, bei der Namensfindung 1981 hatte das jedenfalls niemand auf der Bingokarte, ist das alles schon irgendwie eine traurige Angelegenheit. Als MTV 1981 mit Buggles‘ „Video Killed The Radio Star“ live ging, revolutionierte das die Musikindustrie. Und mein Leben, weil ich sobald wir MTV empfangen konnten, nahezu kein anderes Fernsehen mehr sehen wollte. Aber das ist lange her, vor MP3, Napster und Apple.
Die Zuschauerinnen und Zuschauer sehen künftig vor allem Realitys, Dokusoaps und Clipshows. Aus dem Programmplan für den Januar geht hervor, dass in der Primetime vor allem die beiden Realitys “Caught in the Act: Unfaithful” (plus weitere Ableger) und “Help! I’m in a Secret Relationship!” zu sehen sein werden. Dazu kommen Reality-Formate wie “Ex on the Beach US”, “Germany Shore”, “Geordie Shore” und - neu - “Aussie Shore”. Großflächig im Programm vertreten sein werden auch Formate wie “Ridiculousness”, “Teen Mom” oder auch “Catfish: The TV Show” sowie diverse Tattoo-Formate.
Sowie diverse Tattoo-Formate. Ich bin gerade froh, dass ich nicht weiß, was das sein soll. Aber „Ex on the Beach US“ hört sich doch schwer nach anspruchsvoller Unterhaltung an.
]]>Als Seemenschfamilie waren wir also auf andere Dienste angewiesen, wenn wir unseren Vater auf hoher See, im Kanal, der Biskaya oder irgendwo vor Afrika erreichen wollten. Dafür unter anderem gab es Norddeich Radio. Mein Dad konnte vom Schiff Norddeich Radio anfunken und die leiteten den Funkspruch dann ins Telefonnetz um. Oder umgekehrt, wir riefen dort an, um dann zum Schiff, MT Inka (Delta Golf Kilo India), zu Schiffsingenieur Brünjes durchgestellt zu werden. Wunderwelt der Technik. Allerdings weit weniger ausgereift, als der heute allgegenwärtige Mobilfunk. Durch die Sprechfunkverbindung rauschte es stark und oft war der Gegenüber schlecht zu verstehen. Die Kommunikation gestaltete sich mitunter so, dass wir „Over“ oder „Ende“ in die Leitung rufen mussten, um zu signalisieren, dass wir jetzt nicht mehr sprechen, sondern lauschen. Einmal, an meinem Geburtstag, von Dakar aus, wohin ich als Praktikant mitreisen durfte, habe ich das mal von der entfernten Seite aus mitbekommen. Das Gespräch musste ich auf der Brücke entgegennehmen, ich kam mir unglaublich wichtig vor und habe überlegt, ob die Seefahrerei etwas für mich sein könnte. War es aber definitiv nicht. Auch mit Satellitentelefonie nicht.
An Heiligabend wurde über Norddeich Radio seit 1953 die NDR-Hörfunksendung „Gruß an Bord“ ausgestrahlt. Neben Weihnachtsliedern, Shanties und viel Freddy Quinn, wurden (und werden) dort Grußbotschaften an Seeleute verlesen, die in der Weihnachtszeit fernab ihrer Familien unterwegs waren bzw. sind. Eine schöne Tradition, da gerade Weihnachten für viele der genannten Familien, ob nun zu Hause oder auf See, nicht die einfachste Zeit war und ist. Durch Internet und Satellitentechnik hat es sicherlich nicht mehr den gleichen Stellenwert wie früher, aber gehört wird die Sendung immer noch…
Foto: Christoph Grimlowski unter CC BY-SA 3.0.
]]>Spoiler ahead!
Aus England, Großbritannien, London, whatsoever kamen einst gute und vor allen lustige Filme, die Zeiten sind leider vorbei, seit dort Nanny McPhee aka. Emma Thompson das Ruder übernommen hat. Sie jedenfalls ist Drehbuchautorin und Produzentin des Films und spielt selbst natürlich auch mit, logisch. Regie führen durfte der Amerikaner Paul Feig, der vor „Last Christmas“ schon mit einem weiteren Weihnachtshölle-Klassiker „Oh je, du Fröhliche“ ähm… glänzte. Zur Grundidee des Films weiß die Wikipedia via filmstarts.de zu berichten:
Der Grundstein für den Film wurde gelegt, als Filmproduzent David Livingstone mit Emma Thompson über seine Vorliebe für den Wham-Song Last Christmas sprach. In der Folge kamen die beiden auf die Idee, einen Film zu produzieren, der von dem Song inspiriert sein sollte.
Ich kann mir das sowas von bildhaft vorstellen, zwei Schwergewichte der Filmindustrie sitzen besoffen in einer Bar, er so: „Ich steh total auf Last Christmas von Wham!“, sie so: „du bist bescheuert, …lass mal einen Film darüber machen“. So sind sicherlich schon wahre Kinoklassiker entstanden, hier hat es leider nicht geklappt, weil die Unterhaltung in der Bar wohl so weiterging: „also bei ‚I gave you my heart‘, da muss ich immer an eine Herztransplantation denken, das ist doch irre komisch!“ Nicht!
Ja, genau das ist die Story: Kate (Emilia Clarke), die eigentlich Katharina heißt, hadert seit einem längeren Klinikaufenthalt mit ihrem total kaputten Leben. Total kaputt ist es, weil sie nicht mehr zu Hause bei ihrer übermütterlichen Mutter (Emma Thompson) wohnt, sondern bei zunächst noch zahlreich vorhandenen Freunden und Bekannten couchsurft. Oder Typen in Bars aufreißt um bei denen wenigstens duschen zu können. Statt ihre einst grandiose Gesangskarriere voranzutreiben, arbeitet sie als Elf verkleidet in einem Geschäft für Weihnachtsdeko, dessen Chefin „Santa“ (Michelle Yeoh) zwar immer an ihr herummeckert, ihr aber trotzdem alles durchgehen lässt. Kate lernt den schönen Teilzeit-Fahrradkurier Tom (Henry Golding) kennen, der ihr ein paar nette Ecken von London und dann seine Wohnung zeigt, überraschenderweise aber nicht mit ihr ins Bett steigen will. Da Tom in einer Obdachlosen-Einrichtung aushilft, heuert auch Kate dort auf freiwilliger Basis an und beginnt langsam ihr Leben wieder in der Griff zu kriegen. Nun stellt sich allerdings raus, dass Tom gar nicht existiert, sondern quasi ein Geist oder vielmehr Kates Vorstellung des Mannes ist, der Kate ihr transplantiertes Herz spendete. Alles wendet sich zum Guten, es gibt eine große Weihnachtsrevue und alle singen und tanzen am… Ende.
Es ist so wie es klingt, der Film lässt unterwegs nicht ein verdammtes Klischee aus. Mir platzt ja schon bei der seltsamen Definition eines kaputten Lebens die Hutschnur, aber auch sonst hangelt sich der Film von einem Stereotyp zum nächsten. Es soll George Michael zu Verdanken sein, dass viele Obdachlose in dem Film vorkommen, eine willkommene Gelegenheit für den Film, lustige kleine Charaktere daraus zu stricken. Das ganze Drama wird dazu noch untermalt von der heavy rotation zweier Wham!- und 15 (fünfzehn!) George Michael-Songs, what could have been possibly go wrong? Das einzig spannende an „Last Christmas“ ist die Frage, warum sich Michelle Yeoh und vor allem Emilia Clarke in den Streifen verirrt haben und letztere ist wahrscheinlich der einzige Grund, überhaupt diesen Film zu schauen.
Der Streifen von 2019 läuft im Moment wieder bei quasi allen Streamingsdiensten, bei Netflix inklusive der Original-Tonspur (die deutsche Synchro verschlimmert alles nochmal, falls das überhaupt möglich ist). Nicht anschauen!
Foto: Annie Spratt unter gemeinfreiähnlicher Lizenz auf Unsplash.
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Kurz zusammengefasst: Im Grunde wurde bei der Russlandpolitik die Wirtschaftspolitik in den Vordergrund gestellt. Das zunächst (sic!) günstige Gas aus der ehemaligen UdSSR wurde zu einem Wirtschaftsfaktor, auf den mehrere Regierungen glaubten, nicht verzichten zu können. Dafür wurde komplett außer Acht gelassen, wie sich Russland in Autokratie verwandelte, im Gegenteil, viele waren und sind bis heute Putin hörig. Die Warnungen von Alliierten und Nachbarn wurden ignoriert, ebenso jedes Warnzeichen: Georgien, die Krim, die kleinen grünen Männchen in der Ostukraine, sogar der hybride Krieg, den Russland längst gegen uns und den Rest der Welt führte und führt. Alles egal: das Gas musste fließen. Die Ukraine (und einige andere ehemalige Sowjetrepubliken) ließen deutsche Regierungen dafür im Regen stehen, über die Klinge springen, im Krieg alleine da stehen. Einer der größten, wenn nicht der größte Skandal der Nachwendezeit!
Insofern ist „Das Versagen“ ein gutes Buch, das einem gehörig Tage und Wochen versauen kann und dabei noch kräftig am Sockel kratzt, den wir bspw. „Mutti Merkel“ hingestellt haben. Wieder ein gutes Buch, das leider keinen Spaß macht.
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