In Memorandum
Radio Bremen - Buten & Binnen (mit Real-Audio-Beitrag, ein wenig runterscrollen, bitte):
Michael Geyer ist tot. Der Mitbegründer von buten un binnen, der erfolgreichsten deutschen Regionalsendung, starb im Alter von nur 62 Jahren. Er machte sich einen Namen als mutiger, kompromissloser Journalist, der sich selbst immer treu blieb - auch zuletzt als Chefredakteur und Kulturchef von Radio Bremen Fernsehen.
Buten und Binnen sehe ich, seitdem ich elf wurde. Als wir damals von Bremen ins düstere Delmenhorst umzogen (das kannte man früher nur aus dem Verkehrsfunk, von Sarah Conner war da noch keine Spur), durften wir jeden Abend im Regionalfernsehen ein Stückchen Heimat bewahren, eine Heimat, die ja eigentlich nur 30km entfernt war, aber über die Jahre immer ferner rückte. Michael Geyer war dabei Mammas und mein beliebtester Anchorman, gerade weil er das Antikonzept des Bremer Nachrichtenfernsehens verkörperte (auch wenn ich das damals wohl noch nicht wusste): ökig, antielitär, ohne Krawatte aber mit Entenschuhen und immer kackfrech wie meine Mutter sich auszudrücken pflegte.
Nun ist Michael Geyer im Alter von 62 Jahren viel zu früh verstorben und übermittelt uns so seine letzte Nachricht: wir werden alle mit rasender Geschwindigkeit älter und das ist alles schon so lange her. Es war eine andere Zeit, auch wenn es gerade erst 20 Jahre her ist.
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