AIDS-Gala, gezappt
Es mag vermessen sein, an der Ausführung einer Gala zum Sammeln von Spenden für die Deutsche Aids Stiftung noch Kritik zu üben, aber mal ehrlich: wundert sich jemand, dass nicht die geplanten 1.000.000 Euro Spenden zusammen gekommen sind? Die Sendung machte den Eindruck, als wenn man das Konzept der MTV Music Awards mit der alten DDR-Sendung ‘Ein Kessel Buntes’ hätte mischen wollen. Jede noch so unwichtige Hupfdohle der deutschen und einige der internationalen Popmusik gaben sich die Klinke in die Hand, inklusive einer Rumpfversion des Ost-Fernsehballets. Selten habe ich soviele Leute gesehen, die sagten: ‘Nehmt teil, spendet!’ und deren Augengleichzeitig sprachen: ‘Ist mir doch Latte.’
Solch eine Show kann auch der krankhaft alberne Hape Kerkeling nicht mehr retten. Allenfalls PRO7-”Vorzeigeschwuler” Thomas Herrmanns schien handwerklich dem Anlass gewachsen zu sein (man kann wohl davon ausgehen, dass er sich als einer der wenigen wirklich mit dem Thema auskannte), dass nicht er statt Hape die Show leitete: Schere im Kopf.
Warum regt mich das nun auf? Der Musikantenstadl ist auch schlecht besetzt und ich schreibe nichts darüber. Aber der will auch kein Geld für eine so wichtige Institution wie die AIDS-Stiftung sammeln. Gestern wollte man mit der Musik junge Leute anlocken (Aufklärung) und gleichzeitig mit der Gestaltung ein älteres (spendenfreudiges) Publikum begeistern. Hat m.E. nicht geklappt.
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