Offener Brief

Thema:

Offener Brief an info@universal-kopierschutz.de

In Wirklichkeit ist die Krise der Musikindustrie hausgemacht und hat mit Hobbybrennern und Netztauschern wenig zu tun. Um es kurz zu machen: Ihr produziert seit Jahren zuviel Schrott mit immer kuerzerer Halbwertszeit zu steigenden Kosten. Massengeschmack statt Innovation, Hochglanz statt Inhalt, Banalitaet statt Werte. Die Abspielgehilfen aus Funk und Fernsehen haben ihre Programme stromlinienfoermig nach Euren Vorgaben angepasst und werden mit Interviewreisen, Freiexemplaren und Backstage-Paessen bei Laune gehalten. Eine inflationaere Schar von Musikmagazinen rezensiert noch den letzten Schund, weil die betreffende Company Anzeigen oder gar das Cover bezahlt hat.

Gleichzeitig werden von Euren mundfertigen, aber von Fachkenntnissen gaenzlich unbelasteten Wichtigtuern Unsummen bei Produktion und Promotion versenkt. Da werden Tagespauschalen an Tonstudios gezahlt, die laengst nicht mehr marktueblich sind. Es werden suendhaft teure Videos gedreht, die keine Station zeigen will. Mit der Giesskanne werden Promopaeckchen uebers Land verspritzt; begleitet von kryptisch-feuilletonistischen Bandinfos, die offensichtlich von Schuelerzeitungsredakteuren morgens nach dem Abi-Ball verfasst wurden. Auf grosskotzig gebuchten Tourneen spielen enttaeuschte Kuenstler vor leeren Hallen, verdienen sich gierige Catering-Unternehmen eine goldene Nase, rollen Nightliner zu Mondpreisen und tummeln sich zahllose Mitesser mit glaenzenden VIP-Kaertchen am Halsband.

[Joerg]

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