Der haessliche Deutsche schreibt auch
… und zwar Briefe an den Zentralrat der Juden (und bestimmt auch an andere): Antisemitismus: Der hässliche Deutsche zeigt sein Gesicht - Politik - SPIEGEL ONLINE
Antisemitische Äußerungen kamen in Deutschland bislang von ganz rechts oder so gut wie gar nicht. Die bürgerliche Mitte zeigte ihr Feindbild nicht, sie schwieg verschämt. Das Angenehme für die Gesellschaft: Was sich nicht äußert, kann nicht beunruhigen. Mit der Ruhe ist es nun vorbei. Die Briefe in Kramers Büro sind Schmähungen, Beschimpfungen, Drohungen.
Solche Briefe gab es immer, aber meist waren es anonyme Pamphlete aus der rechten Szene. Doch diese zwei Meter Briefe sind alle gezeichnet, mit vollem Namen, mit voller Adresse, viele sogar mit Telefon- oder Fax-Nummer für eine schnelle Rückantwort. Da schreibt nicht der rechte Rand, sondern der Mittelstand.
Na da haben wir Herrn Möllemann ja richtig etwas zu verdanken: der schon immer latent vorhandene Antisemitismus hat endlich wieder seinen Weg an die Oberfläche gefunden. Der häßliche Deutsche (wir alle wußten doch, daß es davon unzählige, bisher getarnte, gibt) zeigt sein Gesicht. Das sagt sich so leicht. Aber es sagt etwas aus, nämlich dass man in unserem Land wieder braune Farbe bekennen darf, Möllemann hat’s ja schön vorgemacht. Ungestraft natürlich. Allen ‘Farbe bekennen’-Kampagnen zu Trotze, nun sind es die Braunen die Farbe bekennen. Und man braucht kein Prophet sein, wenn man sagt: das wird noch schlimmer werden. Denn Gelegenheit macht Antisemiten in Deutschland. Und Ausländerfeinde. Und Euthanasiebefürworter. Und Bücherverbrenner.
Denk ich an Deustchland in der Nacht… kann ich nur eins wiederholen (und darunter setze auch ich ohne Probleme meinen Namen): Schlagt die Rechten, wo ihr sie trefft!
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