On fire?
Gestern hat Amazon die neuen Kindles (Touch) und den Kindle Fire vorgestellt. Das hat natürlich jeder mitbekommen, der nicht unter einem Stein wohnt, könnte es sich doch um iPad-Konkurrenz handeln. Amazon CEO Jeff Bezos stellte dann aber doch eher einen Kindle für Medien, statt eines iPad-Konkurrenten vor. Trotzdem: anders als Samsung beispielsweise, hat Amazon verstanden, das es um die Inhalte geht und zufällig auch die passenden Inhalte parat. Aus der Amazon-Cloud wird das Gerät stetig mit Büchern, Musik und Videos versorgt. Content is king, yet again. Das macht ihn nicht zu einem iPad-Konkurrenten, aber hebt ihn von der Androidmasse ab, für einen erfolgreichen Start sollte das reichen, vor allem bei dem Kundenstamm, über den Amazon verfügt und dem Preis (ab 199$).
Ob das alles auch für Deutschland zutrifft? Zur Zeit kann man gerade den ganz kleinen Kindle ohne Tastatur für 99 Euronen vorbestellen, VÖ: 12. Oktober. Über den Kindle Fire oder die Kindle Touch schweigt sich die Amanzon.de-Seite jedoch aus. Wer weiss, ob es wieder zwei Jahre dauert, bis man außerhalb der USA das Produkt voll nutzen kann. Gibt es tatsächlich keine internationale Strategie, dürfte das am Ende sicherlich als Fehler herausstellen, das iPad jedenfalls kann man in 64 Ländern kaufen.
Ob es wirklich solange dauern soll, bis wir hier Amazon Silk, den Browser des Kindle Fire testen können? Soweit ich das sehen kann, ein cloudgestützter Webkit-Browser.
Das Prinzip ist natürlich genauso einfach wie logisch, nur wer schon einmal Erfahrungen mit der Sorglosigkeit vulgo Dreistheit gemacht hat, mit der bspw. Mobilprovider den Content von Internetseiten für die mobile Auslieferung anpassen, bekommt eine Idee davon, was es heisst, zunächst durch die Amazon-Cloud zu müssen, eh’ das HTML beim Browser ankommt. Kennt man ja auch ähnlich vom mobilen Opera. Man muss sich allerdings die Frage stellen, wozu das gut sein soll: es gibt keinen Fire 3G, sondern nur eine WLAN-Version, eine derartige Optimierung wäre also verzichtbar. Das für den Fire praktisch alles zunächst durch Amazons Server geleitet wird, lässt die Diskussion um Facebooks Timeline wie ein Kindergartengespräch erscheinen, denn Amazon liest alles, absolut alles mit, was am Silk ankommt oder abgeht. Gatekeeper galore.
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