Google Buzz
Wenn Google eine neue Software ankündigt, dann geraten wir ja immer alle ein wenig aus dem Häuschen. So auch wieder bei Google Buzz. Doch diesmal ist irgendetwas anders.
Blicken wir zurück auf den Hype um Google Wave letztes Jahr. Mit einem großen Event stellte Google die neue Software vor und wie schon bei Gmail, gab es nur eine Betaphase mit Einladungen (ist man darüber eigentlich inzwischen hinaus?). Die Einladungen wurden bei Ebay gehandelt, der Hype war fantastisch. Nur das Produkt floppt irgendwie. Google Wave brauch vielleicht noch ein wenig, bis es sich durchsetzt. Wenn überhaupt.
Die Möglichkeit eines Flops wollte man diesmal offenbar 100%ig ausschliessen. Google Buzz erreicht auf den Schlag 150 Mio. User direkt, ohne Einladung, ohne Installation, dort, wo sie sich eh’ dauernd herumtreiben: in ihrer Gmail-Inbox. Das ist gelinde gesagt ein virtuelles »auf den Tisch hauen« aus Richtung Mountain View. Mit großem Poltern und lautem Türeintreten macht sich also Google nun auf, die Socialmediamicroblogginglifestreamingszene aufzurollen.
Das dürfte an den Fundamenten von Twitter genauso rütteln, wie bei Foursqare oder Gowalla (im Video sind ja praktisch schon lokale Checkins zu sehen), Friendfeed wurde ja eh’ schon von Facebook gekillt. Da wird sich dann bald zeigen, ob deren uniqenes ausreicht, um sich gegen derartig plötzlich auftretenden Mainstream zu verteidigen.
Den Datenkrakengedanken mal aussen vor gelassen, gibt es außerdem milde gesagt auch einige Kritik an Buzz. Ohne es gesehen zu haben, bin ich mir schon jetzt nicht sicher, ob ich Messages von Freunden und automatischen Freunden zwischen meinem eh’ schon unübersichtlichem Wust aus Emails finden möchte. Dave Winer kritisiert dazu noch das API, hat aber auch schon den Aus-Knopf für Buzz gefunden.
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