Internetwahl
Die US-Wahl hat es wieder mal an den Tag gebracht: die Welt hat sich geändert, die durchschnittliche Tageszeitung kann mit der Nachrichtenlage nicht mehr Schritt halten. Und das Publikum ist endgültig ins Internet abgewandert.
Sicher, das ist jetzt keine neue Erkenntnis, video kills the radio star, aber selten war es so offensichtlich: einerseits haben die versammelten Medien ganz Europa in einen Wahlrausch versetzt, beispielsweise mit stakkatohafter Vorberichterstattung. Die Tageszeitungen jedoch standen am Morgen danach mit leeren Händen da: die Entscheidung lag zeitlich nach Redaltionsschluss, nach Druckbeginn sogar. Da hat nicht mal jemand etwas falsch gemacht: da war einfach nichts zu machen.
According to Akamai, which is the content delivery network for most major news sites including CNN (which had a record day on its own), NBC, Reuters, and the BBC, global visitors to news sites peaked last night at 11 PM with 8,572,042 visitors per minute.
That is double the normal traffic level, and 18 percent above the previous peak of 7.3 million visitors per minute achieved during the World Cup back in June, 2006. (The third biggest peak to news sites was last March during the first day of the U.S. college basketball playoffs when it hit 7 million visitors per minute).
Hmm, nun hätte ich ja gedacht, das Fernsehen würde den Stich machen, aber: zusätzlich (?) gehen die Websites der Fernsehsender (und einiger Printerzeugnisse) durch die sprichwörtliche Decke. CNN bspw. machte am Wahltag 276 Mio. PI von 27 Mio. Besuchern. Hallo? Gleiche Hochzahlen zeichneten sich in Deutschland am morgen nach der Wahl ab.
Dass das Fernsehen bereit ist, auch gleich noch den Löffel abzugeben, offenbarte uns übrigens das ZDF mit seine lächerlichen »Nacht im Netz«. Na, das war ja ein Abenteuer. Lächerlich war das. Da blieb einem ja fast nichts anderes übrig, als nebenbei übers Netz CNN zu sehen, plus drei bis vier weitere Webseiten offen zu haben, um live die Infos abzugreifen… und zu twittern.
Update: In den USA wurde allerdings auch der Absatz von Zeitungen durch die Wahl kräftig angefeuert…
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