Usability testen
Schon vor langer Zeit hat Herr Nielsen zum Thema Anzahl von Testusern schlaue Dinge geschrieben: man benötigt 5 Testuser, die drei sukzessive Usability-Tests an einer Webseite durchführen, um nahezu aller Fehler finden zu können.
Das ist doch gar nicht so schwer zu bewältigen, möchte man meinen. Stattdessen setzt man aber vielerorts eher auf die Hausfrauentests, Freunde und Bekannte wird eine neue Seite mal kurz gezeigt: »Sag’ mal 'was dazu!«
Das ist aber nun mal kein echtes Testen. Obwohl man es meist mit der Zielgruppe zu tun hat, handelt es sich doch im Allgemeinen nicht um eine echte Testsituation. Zeitdruck, mangelnder Wille und hernach fehlende Dokumentation des Ganzen, alles Faktoren, die den Ich-frag-mal-meine-Frau-Test von einem echten Testing unterscheiden. Und dann tritt noch der Will-Helfen-Effekt auf: je nach Einleitung und Fragestellung sind die Ergebnisse eines solchen Tests unbrauchbar. Was sagt meine Frau wohl, wenn ich mit folgender Bitte an sie herantrete: »Kannst du dir die Seite hier mal ansehen, ich finde da stimmt irgendetwas nicht«. Genau. Je nach Anzahl solcher Tests, findet man so nur die gnaz offensichtlichen Bugs, die man wahrscheinlich auch selbst nicht übersehen hätte. Und die Ergebnisse sind immer Gegenstand von Diskussionen.
Es geht aber natürlich noch schlimmer: man kann ganz aufs Testen verzichte und einfach annehmen man wisse, wie der User das sieht. Interessanterweise hört man das oft: »der User« – und es klingt immer so ein bisschen nach »der Russe«…
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