Apollo von Adobe
Apollo heisst ein, nein vielleicht das neue Produkt für’s Web aus dem Hause Adobe und es ist das erste echte Kind der Ehe mit Macromedia. Was Apollo macht bzw. machen soll: es fasst die aus dem Netz bekannten Techniken, also HTML, Javascript, Flash und später auch PDF unter einer virtuellen Maschine zusammen und ermöglicht dem geneigten Webentwickler Desktopanwendungen zu erstellen, mit den schon vorhandenen Skills.
Das kann man schon einen Trend nennen: Offlinefunktionalität. Da passen Dojos Offline Toolkit genau so rein, wie Firefox 3, der mit solchen Features aufwarten wird. Eigentlich witzig, denn durch die komplette Zeit meiner Onlineerfahrung habe ich (und sicherlich viele andere) es immer als höchstes Ziel empfunden, irgendwann letztendlich always on zu sein, also immer Verbindung zum Netz zu haben. Nun verkehrt sich diese Idee, das Netz geht sozusagen offline weiter.
Adobe greift zur Herstellung Desktop- und Offlinefähigkeiten auf viele eigene Technolgien zurück (Flash/Flex, PDF), nutzt bekannte Sprachen (HTML, JS/AJAX) und fügt das alles in einer Anzeigeengine zusammen, die auf (man höre und staune) Safari basiert.
Funktionieren kann das schon, denn im Grunde ist Apollo von unten betrachtet, nichts anderes als ein plugingeschwängerter Webbrowser mit Offlinefunktionalität, soll heissen, einSafari, dass zwei zusätzliche Fähigkeiten besitzt:
- Erkennen, wann eine Verbindung zum Internet besteht und wann nicht
- auf die lokale Festplatte o.ä. Daten zu schreiben
Simple Idee eigentlich. Die Anwendungen sind dabei genauso zu schreiben wie im Netz, widerum erweitert um ein paar nötige Fähigkeiten:
- Daten für die Arbeit aus dem Internet holen und auf der Platte cachen
- wahlweise mit Live-Daten oder mit gecachten Daten arbeiten können
- beim Wiederverbinden Interaktion mit dem passenden Webservice ausführen, bspw. Live-Daten und Cache abgleichen, synchronisieren
Im Grunde wars das schon. Nochmal: simple Idee eigentlich. Nun stellt sich trotzdem die Frage, inwieweit sich soetwas durchsetzen wird. Dem User von Flash (viele, viele…) wird man die Apollo-Runtime wohl als Flash-Uodate unterschieben können (oder zumindest anbieten), somit könnten auf Userseite die nötigen Kapazitäten wohl erreicht werden. Aber anders als Flash verlangt Apollo die Verlagerung der eigentlichen Online-Arbeit in eine andere Applikation, heraus aus dem Webbrowser. Das könnte für den Benutzer etwas unsinnig wirken: schätzen wir nicht beispielsweise Gmail, weil es im Browser läuft? Und wollten wir offline damit arbeiten, würden wir dann zur Gmail-Offline-Anwendung wechseln? Oder Gmail immer dort nutzen? Und: wenn ich doch wirklich Offlinefunktionalitäten brauche, benutze ich dann nicht eher Firefox3, der dieses Feature mitbringen wird?
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