
Jerry Cotton
Beim letzten Discounter-Besuch ist mir ein wundervolles Kleinod in der Hände gefallen, das ich sofort kaufen musste: ein Sammelband mit drei Romanen „G-man Jerry Cotton“.
Jerry Cotton ist die kommerziell erfolgreichste deutschsprachige Serie von Kriminalromanen. Sie werden der Trivialliteratur zugerechnet.
, weiß die Wikipedia, dem stimme ich voll und ganz zu, würde aber noch zusätzlich den Ausdruck Groschenroman ins Spiel bringen wollen, also Romane meist im Format DIN C5 bis DIN A5, die in preisgünstiger Heftform in hohen Auflagen veröffentlicht werden und als billige Konsumware gedacht sind.
Wir hatten ja nichts! Also in meiner Jugendzeit, befand sich diese Form der Literatur zwar schon auf dem absteigenden Ast, sie war aber noch in vielfältiger Form vorhanden. Neben Jerry Cotton fallen mir da sofort noch „Geisterjäger John Sinclair“ (der später auch als Hörspielreihe Erfolge feierte) und natürlich „Perry Rhodan“ ein. Das ist natürlich alles keine Literatur von Qualität, im Gegenteil, die Geschichten sind meist eindimensional, wiederholend und grob gestrickt, sowie mit niedrigsten Aufwand von einer Horde Ghostwriter geschrieben, die heute allesamt durch LLMs ersetzbar sein dürften bzw. wahrscheinlich schon sind. Stattdessen ist es Literatur zum Zeitvertreib, also das, was wir heute mit Internet, Streamingdiensten und Podcasts füllen. Die größte Anzahl von Jerry Cotton und Perry Rhodan Ausgaben habe ich zum Beispiel während einer Schiffsreise 1984 nach Dakar gelesen, soviel Freizeit hatte ich niemals wieder.
Ich freue mich jedenfalls schon darauf, die drei Romane „Ich bezwang den Lächler“, „Mit Vollgas in den Abgrund“ und „Sie starb in meinem Jaguar“ während langweiliger Zugfahrten zu Gemüte zu führen.
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