Klöckners PR Maschine

Thema:

Julia Klöckner ist in der CDU längst nicht mehr nur die freundliche Weinbotschafterin, als die sie mal verkauft wurde. Sie ist inzwischen eine der lautesten Stimmen am rechten Rand ihrer Partei. Doch statt politische Arbeit zu machen, betreibt sie ein Geschäftsmodell: rechte Talking Points ins Netz kippen – und warten, bis Medien (sogenannte soziale und die Presse) den Rest erledigt.

Das Drehbuch ist immer gleich:

  1. Klöckner haut einen „Hot Take“ raus.
  2. Rechte Social-Media-Accounts greifen das auf, blasen es groß.
  3. Die Online-Medien greifen es auf, um Klicks mitzunehmen.
  4. Und am Ende reden plötzlich alle über das, was sie uns in die Timelines gespuckt hat.

Extra perfide ihre aktuelle Erzählung, mit der sie direkt die Presse (die taz in Vertretung) attackiert: es bleibt den anderen Medien gar nichts anderes übrig, als zur Widerlegung Klöckners Mist zu reproduzieren.

Dabei bräuchte man ihre Einwürfe gar nicht, um zu wissen, wo sie politisch steht. Klöckner gehört zum Lager, das mit Jens Spahn kungelt, an die Hufeisentheorie glaubt wie andere an Tageshoroskope und „Neutralität“ vor allem als Werkzeug versteht, um rechte Frames salonfähig zu machen. Kurzum: Sie klingt oft eher wie eine AfD-Pressesprecherin auf Probe und nicht wie eine „bürgerliche“ CDU-Frau.

Und genau deswegen ist es gefährlich, in die Empörungsfalle zu tappen. Jeder empörte Retweet, jeder zitierende Artikel macht ihren Talking Points größer, als sie es eigentlich verdienen. Das Muster ist alt – und wird erst dann langweilig, wenn wir es als das behandeln, was es ist: ein PR-Trick.

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