2023: Socialmedia
Mastodon
2023 war, wider erwarten, ein ganz guter Jahrgang für Aktivitäten in und um Socialmedia. Nach meiner Ankunft im Fediversum in 2022, habe ich meine Präsenz dort zu einer angenehmen Größe ausgebaut. Ich folge zur Zeit etwas mehr als 250 Leuten dort, meinen Feed haben knapp unter 300 abonniert. Das entspricht glaube ungefähr meiner Bubble seinerzeit bei Twitter, wo ich rund 1000 Follower hatte (aber auch nur rund 300 gefolgt bin). Die inhaltliche Qualität bei Mastodon ist aber, auch im Gegensatz zu Twitter damals, um so viele Längen besser! Es ist eine gänzlich andere Community im Gegensatz zu Twitter, die ich mir da zusammengeklickt habe, ein ganz anderer Vibe. Natürlich ist dadurch der Bubble-Effekt noch viel größer. Mastodon erweitert meinen Horizont, aber vornehmlich in die eine Richtung, die ich quasi durch Kuration selbst eingestellt habe. Das ist erstmal eine super Sache. Nicht wenig Anteil daran hat sicherlich auch die Instanz, auf der ich es mir eingerichtet habe. digitalcourage.social, der Mastodon-Server des Vereins Digitalcourage, hat bisher alles richtig gemacht und mit einem kleinen, fast schon symbolischen monatlichen Obolus sorgen alle dort dafür, dass das so bleibt.
Ich traue Mastodon, dem Fediverse und das dahinter stehenden Protokoll Activity Pub inzwischen eine Menge zu, es scheint seinen break even tatsächlich zu erreichen. Und es scheint auch robust genug zu sein. Und vielfältig: es gibt immer noch Friendica-Instanzen (auch neue), die mehr in Richtung Facebook gehen, Peertube (dessen Zweck aus dem Namen ablesbar ist) oder neue Dinge wie Firefish, was eine Art Mastodon auf Steroiden (und mit Markdown!) ist. Ich glaube inzwischen sogar, dass dieses Auenland es aushalten kann, wenn Sauron seine kalte Hand nach ihm ausstreckt.
Folge mir auf Mastodon, ich bin dort @nicobruenjes@digitalcourage.social. Falls du nur meine Toots in deinem RSS-Reader lesen willst, geht das unter https://digitalcourage.social/@nicobruenjes.rss (wie geil ist das denn?!).
Bluesky
Bluesky hingegen ist mir bis dato noch ein Rätsel. Seine Genese liegt mir eigentlich viel zu sehr in Twitter verankert, als dass ich es gut finden kann. Und das Geschäftsmodell socialmedia by company halte ich und hielt ich schon immer, für grundfalsch. Aber Bluesky hatte sein Momentum, gefühlt für ein Wochenende, als die deutsche Ex-Twitteria die Rückkehr zum Algorithmus predigte und es sich wohl einen Tag wie Tiwtter in seiner Anfangszeit anfühlte.
Dieses Strohfeuer ist möglicherweise schon wieder vorbei, denn obwohl ich einen Bluesky-Account habe seit ein paar Wochen, will mir der Algorithmus scheinbar die große german bubble nicht zeigen. Aber vielleicht bemühe ich mich auch nicht genug, oder verweigere mich jenen Leuten zu folgen, die mich schon auf Twitter immer genervt haben, mit ihrer Großmäuligkeit. Aber: natürlich war ich neugierig. Und: mir fehlen immer noch einige Techaccounts, mit denen ich auf Twitter seinerzeit viel kommuniziert habe. Die sind aber auch nicht auf Bluesky, sondern wohl zu LinkedIn abgewandert. Und das ginge mir dann doch zu weit…
Das einzig spannende an Bluesky ist, dass ich mir meine seit Jahren zu höherem gedachte aber bis dat brach liegende Domain nicobruenjes.dev als Handle dort einrichten konnte. Und so kannst du mich dort dann auch finden, als @nicobruenjes.dev.
Alles andere…
… existiert nicht mehr. Ich habe in diesem Jahr nicht nur Twitter endgültig den Rücken gekehrt, ich habe auch meinen Facebook-Account endgültig gelöscht. Das war noch insofern ein lustiges Erlebnis, als dass ich vorher allen, die ich sonst wirklich nur auf Facebook erreichen konnte, vorher meine Kontaktdaten gesendet habe und das noch am selben Tage, mehrere Mails, Signal- und Telegrammessages eingingen. So habe ich am Tag meines Facebook-Ausstiegs ohne Facebook mehr mit meinen Freunden kommuniziert, als in mindestens drei Jahren davor mit. Say no more.
Headerbild: Created with DALL·E
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