John Lennon: Murder Without a Trial
Am 8. Dezember 1980 wurde John Lennon vor dem Dakota Building in New York erschossen. Und als wäre das nicht schon tragisch genug, muss der Ex-Beatle nun auch noch für einen True-Crime-Dreiteiler auf Apple TV+ herhalten.
True Crime ist nach den Männer-im-Dritten-Reich-Dokus wahrscheinlich die ekelhafteste Form des Dokutainments. Für „John Lennon: Murder Without a Trial“ haben die Produzenten aus einem gigantischem Fundus an Augenzeugen und Sequenzen auswählen können. So hochgejazzt diese aber auch sind: der Taxifahrer, der die Tat gesehen hat, der Polizist der in dem Fall ermittelt hat, der Staatsanwalt, der Anklage erhob und so weiter, so platt ist das, was sie zu berichten haben. John Lennon wurde vor seinem Wohnhaus erschossen, der Täter war entweder mutmaßlich verrückt oder geltungssüchtig oder verrückt geltungssüchtig, jedenfalls starb Lennon einen sinnlosen Tod. Alle Sensationsgier erlischt in eben dieser Sinnlosigkeit.
Komplett lost wird die Serie zudem, als sie versucht an Verschwörungstheorien anzuknüpfen, indem die Überwachung Lennons durch das FBI ins Spiel gebracht wird. Und zu guter Letzt geht es dann nur noch um den Täter und dessen möglichen Motiv, durch den Anschlag berühmt zu werden. Wobei dieses Machwerk einer Dokumentation dann einen nicht zu verachtenden Beitrag leistet. Herzlichen Glückwunsch.
Foto: Neptuul unter CC BY-SA 3.0.
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