Ich als Retrogamer
Ich habe mir jüngst ein Anbernic RG315P angeschafft[1]. Das ist so eine chinesische Plastik-Handheld-Linux-Konsole, die verschiedene Emulatoren für unterschiedliche Spiele-Plattformen installiert hat. Das heißt, ich kann damit Spiele spielen vom Game Boy (plus Color und Advanced), über NES, SNES, N64, bis zu Playstation und Playstation Portable. Und das sind nur die, mit denen ich in meiner Jugend aktiven Kontakt hatte, es kommen noch diverse Sega Konsolen und Arcade-Plattformen hinzu. Und es funktionieren auch nicht alle Emulatoren gleich gut (N64 und PSP bspw. eher so nicht).
Als alter Mann habe ich natürlich hauptsächlich den Schrank voller PSX-Spiele und die kann ich darauf allesamt spielen. Und da das Gerät ein Handheld ist, spiele ich natürlich im Zug, auf dem Weg zur und von der Arbeit. Aktuell spiele ich: Crash Bandicoot, Tomb Raider und natürlich Wipeout 2097. Zwei, drei Dinge sind mir dabei aufgefallen:
- Was ich in meiner postaduleszenten Phase in der Donnerschwee-WG in stundenlangen Sitzungen gelernt habe, hat sich tief in mein Gehirn gebrannt und ist auch 25 Jahre später noch abrufbar.
- Spiele über Kopfhörer spielen ist noch mal ein extremeres Erlebnis (ich wusste, dass im ersten Level bei Lara Croft die Wölfe so plötzlich auftauchen, hab’ mich aber trotzdem fies erschrocken, was andere Mitreisende zum Kopfschütteln animiert hat.
- Es vergeht so unglaublich viel Zeit, so rasend schnell, wenn ich spiele, die Zugfahrten sind nur noch halb so lang.
Die Nutzungssituation macht es dabei einfach. Ich habe ein paar Spielkonsolen im Haus (auch mehr oder weniger Retro, weil alt), aber wann komme ich je dazu mal wirklich zu spielen? Ich glaube „L.A. Noire“ war das letzte Spiel, das ich durchgespielt habe. Jetzt habe ich in zwei Wochen mehr gespielt, als in den vergangenen drei Jahren zusammen.
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