Moon Safari

Das legendäre Debut-Album von AIR feiert dieses Jahr sein 25. Jubiläum, ein weiterer Grund, sich alt zu fühlen.

Rob Gordon: I will now sell four copies of “The Three EPs” by The Beta Band.

Dick: Go for it.

Beta Band Customer: Who is this?

Rob Gordon: The Beta Band.

Beta Band Customer: It’s good.

Rob Gordon: I know.

– Szene aus High Fidelity

Genau so eine Platte war „Moon Safari“ von AIR. Wenn sie im Laden abgespielt wurde, verkaufte sie sich sofort wie geschnitten Brot. AIR waren im richtigen Moment am richtigen Ort: dort wo sich die TripHop-Welle (Kruder & Dorfmeisters „DJ Kicks“), mit französischer elektronischer Musik (Daft Punk „Homework“) kreuzte. Und AIR hatten das richtige Album zur richtigen Zeit, ihre Mischung aus analogen Sythies, Samples analoger Instrumente, schrägen Tönen und fremdartigen Gesangsfragmenten war und ist bis heute genial, konnte aber nur in diesem Jahr in diesem Frankreich abheben und in den Mainstream einbrechen.

AIR ist übrigens ein Akronym und steht für Amour, Imagination, Rêve (Liebe, Fantasie, Traum) und weil sich die Musikpresse zunächst nicht sicher war, aus welchem Land AIR kamen, wurde das mit dem Beinamen „french band“ klar gestellt. Dabei war ihr Sound innerhalb der Pariser Szene eher speziell, oft eher analog als elektronisch, ihren Drumcomputer (der noch die frühen EPs dominierte) stellten sie schnell wieder ins Regal. AIR wollten sich entwickeln und der Erfolg von Moon Safari gab ihnen die Möglichkeit dazu. Sie haben nie wieder ein Album wie Moon Safari gemacht. Überhaupt ist kein AIR-Album wie das andere. Jedes ist ein kreatives Einzelstück, was ich ihnen heutzutage hoch anrechne, damals war ich davon eher enttäuscht. Moon Safari jedenfalls war ein Jahrhundertalbum.