Die Bahn und die Pünktlichkeit
Ich kann und will keine Gelegenheit auslassen, über die Bahn und ihre Pünktlichkeitsstatistik herzuziehen. Und wie schön, die Zahlen für 2019 sind schon fertig gefälscht äh… da.
Wir erinnern uns, noch am Anfang des Jahres hatte Ronald Pofalla frohlockt:
Die Pünktlichkeit steigt. Wir hatten im Februar eine Quote von 80 Prozent, im März lagen wir bei ca. 78,4 Prozent, in den ersten drei Monaten im Schnitt bei 78,2 Prozent. Unser Ziel für 2019 ist 76,5 Prozent. […] Wir setzen uns realistische Ziele, weil uns die Kapazitäten bei den Fahrzeugen, der Infrastruktur und dem Personal fehlen.
Quelle: Tagesspiegel
Ja, das hat nun leider nicht geklappt, am Ende ist die Bahn mit einem Pünktlichkeitswert im Fernverkehr von 75,9% knapp an den eigenen Vorgaben gescheitert. Yet again.
Wie kann das sein muss man sich fragen, wo doch die Bahn mit allen erdenklichen Tricks versucht, die selbsterfundene Statistik zu schönen. Dies geschieht zunächst mal durch die Definition von »Pünktlichkeit«, denn pünktlich ist ein Zug laut Bahn dann, wenn er einen Stopp mit einer Verspätung unter sechs Minuten erreicht. Und dann gibt es da ja noch einen ganz speziellen Trick… Wie der funktioniert, kann man ganz schön in diesem Vortrag vom 36C6 nachsehen:
Und weil das so gut klappt, freut sich die Bahn auch, ihr eigenes Ziel gerissen zu haben:
“Wir freuen uns über dieses Ergebnis zum Jahresende und mehr noch über den positiven Ganzjahres-Trend im Fernverkehr: In neun von zwölf Monaten des Jahres 2019 waren wir besser unterwegs als 2018.”
Na dann mal gute Fahrt.
Noch keine Kommentare.
Kommentare geschlossen.