Zynische Zucchinipfanne à la Nico
Knoblauch, nur ein Symbolbild
Drei bis vier kleine Zucchini waschen, längs halbieren und in dünne Scheiben schneiden. Seit die beste Ehefrau auf Erden in so etwas wie ein hauswirtschaftliches Sabbatical von mehreren Jahren eingetreten ist, bin ich für die Speisezubereitung im Allgemeinen und am Abend im Speziellen zuständig. Dazu zwei mittelgroße, saftige Auberginen in Würfel schneiden Einen vollschlanken (fett? ich bin nicht fett!) Laktoseintoleranten und eine diabetische Künstlerin auf Urlaub zu bekochen ist zusammengenommen auch nicht wirklich ein Spaß. Zwiebeln in ausreichender Menge in Würfel schneiden, da gibt es so eine Technik, ist aber egal, die findet später eh niemand wieder. Vor allem da ich zum Kochen soviel Talent habe wie Günther Oettinger Ahnung vom Internet hat. 200g Tofu in mittelgroße Würfel schneiden. Nix. Null. Nada. Niente. Rien. Und ein Lerneffekt scheint sich auch nicht einstellen zu wollen.
Mindestens drei Knoblauchzehen fein Hacken. In diesem Sinne habe ich das Rezept schon weitestgehend reduziert, da stand ja sowieso man soll irgendwas reduzieren, also koche ich regelmäßig die Kurzfassung. Allein schon die Zutatenlisten. Ich verstehe überhaupt nicht, warum in Rezepten immer Dinge stehen wie: »Man nehme eine mittelgroßen, saftige Orange.« Zwiebeln in einer Pfanne andünsten bis sie glasig sind. Was glasige Zwiebeln sind ist eines der wenigen Konzepte aus der Küche, das selbst ich verstehe. Ja was denn wohl sonst? Eine vertrocknete? Und woher weiß ich das, wenn ich sie kaufe? »Sind die auch schön saftig?«, frage ich auf dem Markt?
Was sich mir beispielsweise überhaupt nicht erschließt sind praktisch alle Mengenangaben, die über das metrische System hinaus gehen. Nun den Tofu zugeben und anbraten. Messerspitze, ein wenig, ausreichend, nach Belieben. Die Beliebigkeit mit der Rezepte ausgestaltet sind, bricht mir regelmäßig das lukullische Genick. Zunächst die Auberginen bei starker Hitze anbraten, dann die Zucchini und den Knoblauch hinzufügen, bei mittlere Hitze weiter köcheln lassen. Und das große Problem sind dann die Gewürze. Vor allem das Salz. Mit Salz, frisch gemahlenen Pfeffer und ein wenig Zimt und Koriander würzen. Meine Frau hat gerade dafür ein Händchen, wo ich zwei Baseballfanghandschuhe habe. Angeblich soll ich das irgendwann heraus haben, kann ich aber nicht feststellen. Darum bin ich dazu übergegangen immer zu wenig Salz zu verwenden, wir hatten ein bis zwei Vorfälle, die diese Vorgehensweise rechtfertigen. Wenn alles gut durchgebraten ist, also kurz bevor die Auberginen endgültig desintegrieren nochmal abschmecken und heiß servieren. Nachsalzen kann man ja immer!
Ich messe die Qualität meiner Schöpfung an der Zahl der Überlebenden und der Zahl der Knoblauchstückchen, die ich dann bei der abendlichen Zahnreinigung einsammle. Dazu gibt es Ouzo. Guten Appetit.
Foto: LoboStudio Hamburg auf Unsplash
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