Wir sind alle Silicon Valley
Das Silicon Valley und anliegende Dörfer sind derzeit auf dem Trichter, Gleichberechtigung von Frauen im Beruf, insbesondere in der Softwareentwicklung, zu diskutieren. Nicht ganz freiwillig allerdings, sondern weil ein (inzwischen) Ex-Google-Entwickler seine persönliche Montagsdemo in Googles Intranet abgehalten hat. Und dies in Form eines Manifests von Dummheiten, die man ja wohl noch sagen dürfe heutzutage. Dazu gab es viele zu lesen. Jeremy Keith hat das alles gut zusammengefasst.
Eine wunderbare Form mit der „Hier wird uns der Mund verboten“-Diskussion umzugehen, ist ja die Parodie als satirische Form der Auseinandersetzung. Und so lest doch auch bitte dieses Manifest eines Produktionsroboters bei Google, der sich beschwert, das immer noch Menschen bevorzugt werden, trotz der offensichtlichen Unterlegenheit:
Humans are also far more likely to “literally cannot right now.” I have never met an automaton that literally could not, though I have met some that theoretically would not and hypothetically might want to stop.
Ja, das ist witzig. Das Thema an sich leider nicht. In der Technologiebranche der USA ist das bei weitem nicht der ersten öffentliche Fall von Sexismus und Unterdrückung. Auch wenn Google den Mitarbeiter letztlich entlassen hat, gab es zunächst keine entschlossene Reaktion auf den Vorfall. Wer weiß unter welchen Tisch das gekehrt worden wäre, wäre es nicht öffentlich geworden. Wie die vielen anderen Vorfälle und die täglichen Realitäten, in den Frauen in unserer Branche schlechter bezahlt, schlechter behandelt und ausgegrenzt werden.
Wir sollten uns da kräftig selbst auf die Finger hauen und uns (ich meine jetzt die Männer hier) regelmäßig fragen, was wir dagegen tun können. Nehmen wir einmal den neuen Bechdel-Test für Entwicklungsteams:
Wer sich jetzt etwas ertappt fühlt, hat irgendwie Recht. Mir geht es jedenfalls so.
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