11. Früher war alles besser
Früher war alles besser. Die Achtziger zum Beispiel, da war die Welt noch in Ordnung. Na gut, NDW, AIDS, Tschernobyl, Pershing II, NATO-Doppelbeschluss, Nancy Reagan, man tanzte auch ziemlich am Abgrund in jenen Tagen, das aber wenigstens zur Musik von David Bowie, Prince und ein paar Softies auch zu Leonard Cohen.
Die Welt war noch ordentlich eingeteilt in Ost und West, und DDR und BRD. Margot Honecker saß noch in Berlin-Ost und Hans-Dietrich Genscher in Bonn-West. Guido Westerwelle war noch ein junger Liberalala. Damals haben auch alle in Ost und West immer Tatort gekuckt, nur Kommissar Zufall wurde seinerzeit von Götz George oder Manfred Krug gespielt. Letzterer trat auch in der Sesamstraße auf, so wie Uwe Friedrichsen vor ihm. Im Nachmittagsprogramm lief Pusteblume mit Peter Lustig. Im Abendprogramm gab Erika Berger Tipps für das Liebesleben, das war wohl etwas verklemmter als heute, aber sicher besser. Das Kino war natürlich auch viel besser, Stirb langsam beispielsweise, mit dem bösen Alan Rickman. Oder »Der Name der Rose«, nach dem Roman von Umberto Eco. Filme mit Bud Spencer dagegen waren damals schon Müll. So wie auch Beverly Hills Cop, der allerdings hatte Glenn Frey im Soundtrack.
All die vorgenannten mehr oder minder prominenten Menschen sind 2016 gestorben. Viele sagen, 2016 wäre das Jahr der toten Promis. Diese sind aber natürlich nur ein Fliegenschiss gegen die hunderttausenden Opfer im Bürgerkrieg in Syrien oder den 14 anderen größeren Kriegen, die zur Zeit überall außer in Australien und der Antarktis stattfinden. Oder gegen die Opfer der vielen Anschläge (zum Beispiel in Istanbul, Ankara, Brüssel oder Nizza) oder Amokläufe, die uns dieses Jahr erschüttert haben.
Bild: Cameron Kirby
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