Morgenlese XIX
Heute geht es mal ums Aussteigen.
Apples neuen MacBook Pro schlagen in meiner kleinen Internetwelt immer noch Wellen, inzwischen haben sich jedermann und seine Mutter dazu berufen gefühlt, zu posten, warum er oder sie nun gerade kein MacBook Pro kauft, oder wie es nun mit Apple bergab geht. Ich habe mal zwei bemerkenswerte Beispiele herausgesucht.
Dirk Beckmann, u.a. Autor des Buches »Was würde Apple tun« hat es offenbar die Lebenseinstellung komplett verhagelt, er kriecht gewissermaßen zu Kreuze, geht nach Canossa und verkündet: Ich habe mich geirrt – Apple liegt am Boden:
Apple liegt siechend am Boden, weil die einst innovativste Firma der Welt keine Innovation mehr hervorbringt. Sie melken das iPhone Jahr für Jahr auf die gleiche Weise und selbst jetzt, wo schon die Aktie unter Druck ist, passiert nichts. Außer Gerüchten, die dann aber mehr als nicht erfüllt werden. Nix los in Cupertino.
Was mich zu der Annahme verleitet, dass für einige Menschen Steve Jobs tatsächlich so etwas war, wie Jesus für das Christentum ist. Und nun wird der große Stein vor der Höhle 1 Infinite Loop, Cupertino langsam weggerollt und die Enttäuschten müssen feststellen, dass es keine Auferstehung und keine Jobsche Himmelfahrt gibt.
Aus gänzlich anderen 5 Gründen will Freund Marc Tönsing dieses Jahr kein MacBook Pro kaufen:
- Kein USB, kein HDMI
- Kein MagSafe
- Kein SD-Kartenslot
- Kein Apple Logo
- Kein Startup Sound
Keine Kekse. Ach nee. Hier beschwert sich derselbe Mensch, der sich zwei Playstation VR gekauft hat, um sicher zu gehen, dass eine ankommt, darüber, dass er Adapter für seine alten Geräte kaufen muss, um sie an das neue MBP anzuschließen, das nur noch Anschlüsse der neuesten Generation hat. Ein Problem, das sich für 16,99 EURO lösen lässt. Der HDMI-Adapter hingegen kostet tatsächlich 79 EURO. Wen den 2000 EURO für den Rechner nicht stören, der sollte sich doch über 100 EURO für Zubehör nicht beschweren. ;) Zustimmen muss ich allerdings bei der Kritik am fehlenden MagSafe, das ist wirklich ein Verlust. Natürlich gibt es auch hier schon Ersatz.
Aber genug von Apple. Aussteigen kann man auch anderenorts, beispielsweise bei Google. Wenn ich aber so Mike Kuketz’ Tschüss Datenkrake: Ein Leben ohne Google lese, scheint es mir zwar wesentlich leichter, sich innerlich von Google zu trennen, der praktische Akt ist aber ungleich schwieriger. Den ersten Schritt ziehe ich ja seit vielen Jahren, in dem ich Duck Duck Go nutze.
Und wer sich immer noch nicht von Javascript verabschiedet hat, hier ein Study Plan To Cure JavaScript Fatigue. Nur zur Sicherheit.
Bild: Parker Byrd
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