Gelesen: Blogs!

Thema:

OK, von diesem Buch hat jeder ja schon irgendwie gehört, die passende Website macht ja auch gerade (wenn auch in negativer Form) von sich reden, wir wissen also alle worum es geht.

Sicherlich können und müssen wir unterschiedliche Ansichten darüber haben, was das Bloggen bedeutet (auch ohne Blogdeutungsmafia, wie einige genannt werden) und was es damit auf sich hat und wozu das alles gut und der ganze Rest. Die Antwort ist weder einfach, noch 49 42 (herrjeh!), soviel ist wohl klar. Das ist eben das Phänomen Blog, jeder hat so seine ganz eigene Meinung und Ansicht dazu. Wenn man allerdings ein Buch herausgibt, und selbst wenn sich dort viele Autoren vereinigen, dann steht dieses Buch meist für nur eine Meinung, so ist das bei vielen Büchern, eben aber nicht in der Masse der Blogs. Das vorliegende Werk vertritt ganz vehement einen Ansatz: Bloggen ist der Antijournalismus, der Heilssegen gegen die bösen Medienindustrie und Journaille, der direkte Konkurrenz zu den Medienmogulen, die legitimen Nachfolger des untergehenden Onlinejournalismus.

Nur wenige Blogger verfolgen bewusst die Absicht einer so genannten Gegenöffentlichkeit in der Tradition der 68er, die — meist verkrampft und dogmatisch — eine Randerscheinung geblieben ist. Es gibt keine politische oder weltanschauliche Ausrichtung, es geht nicht um das Errichten von Barrikaden und das Niederbrennen der Paläste, sondern vor allem um den Spaß am Publizieren. Aber genau das hat sich als der richtige Ansatz erwiesen, um im Internet Erfolg zu haben. Blogs füllen die zertrümmerten Formationen der krisengeschüttelten Medienbranche wie feiner Sand auf. Don Alfonso – “Ein Dutzend Gründe, warum Blogs den Journalismus im Internet aufmischen werden”, in “Blogs”, S.42

Zu dieser Deutung des Bloggens kann man stehen wie man will, was mich wundert ist, dass sich das Buch hernach keineswegs selbst belegt, also im Bereich der zitierten Blogs keine Blogeinträge bringt, die die Theorie des ersten Teil des Buches belegen. Die gesammelten und wirklich schön dargestellten Blogeinträge schmälert das keineswegs, es sind wirklich einige/viele blogliterarische Perlen dabei, aber diese alle belegen eher, dass es eine Revolution der Literatur im Internet gibt, als den flächendeckenden Angriff auf den Onlinejournalismus. Und gingen man weiter, würde eben diese These verfolgen, hätte sich das Buch eh überflüssig gemacht, die bessere Literatur gibt es nunmal live in den Blogs.

Hervorragend allerdings finde ich den letzten Teil des Buches, der durchaus die Informationen bietet, die jemand, der nun aufgrund dieses Buches Interesse am Bloggen zeigt, braucht, um selbst in die Blogosphäre einzusteigen. Insofern ist der didaktische Aufbau hervorragend.

Links: Blogs! bei Amazon kaufen Blogbar – das Blog zu Blogs! Nico Lummas Kritik dazu Telepolis über selbiges

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