Das mit der Ehrlichkeit und die Bloggerinnenehre

Thema:

Therapeut:: Kupfern Sie ab?

das authentische ICH: Diese Frage hat man Dieter Wedel auch schon mal gestellt. Ihm wurde vorgeworfen, bei Oliver Stone die letzte Szene des Schattenmannes aus dem Show Down des Kinoerfolgs Wall Street abgekupfert zu haben. Ich gebe zu, dass ich mich vielleicht bei zwei oder drei Einträgen hier – von über 400, die hier mal standen! – dazu habe hinreißen lassen, zu eng an der Vorlage kleben zu bleiben. Die Ironie dabei: Gerade die waren besonders real und passten exakt in meine aktuelle Lebenssituation.

Ja, mit der Bloggerehre ist es so eine Sache. Manche haben nämlich keine. Und was lernen wir daraus? Traue niemandem?

Schon. Im Grunde kann man ja nie jemandem im Web trauen, nicht bei Ebay, nicht im Chat und auch nicht in Weblogs. Wer dahinter steckt, wer weiß das schon. Aber natürlich stößt es auf, wenn man sich hat blenden lassen. Und wer einmal lügt… da schlägt es dann voll durch, das Mißtrauen. Vielleicht haben wir die 396 anderen Quellen einfach noch nicht gefunden. Aber den Preis für das beste persönliche Weblog einheimsen, is ja klar. Das beste persönliche Weblog! Wenn ich an all die Diskussionen denke, die darum geführt wurden, die Pöbeleien, die Flamewars. Jetzt irgendwie ad absurdum geführt.

Das authentische ICH: Es gibt Probleme mit meinem Weblog. Mir wird vorgeworfen, es mit dem Urheberrecht nicht allzu genau zu nehmen, und nicht sorgfältig zwischen Realität und Fiktion zu trennen. Meine Leser, so scheint es, fragen sich, was an meinen Geschichten stimmt, und was nicht.

Voll daneben gegriffen. Darum geht es nicht. Ob Fiktion oder nicht, das ist gar nicht das Problem. Eigene Fiktion, oder abgeschriebene, das ist hier die Frage. Gegen Fiktion ist nichts einzuwenden, auch wenn sie sich an einer Scheisssendung wie “Sex in the city” orientiert, mein Gott, man muss es ja nicht mögen. Aber wenn man aus Büchern abschreibt, dann gibt man das nicht als die eigene Fiktion, schon gar nicht als das selbst erlebte aus. Nein. Da gibt es Tags wie

und , um die Herkunft darzustellen. Anstatt eines “das habe ich heute erlebt…”, ein “was mir heute passiert ist war wie in diesem Buch, das ich gerade lese…”. Das hat gar nichts mit Neid und Mißgunst zu tun, wenn soetwas angekreidet wird.

Übrigens: Einträge löschen und die Beleidigte spielen bringt da gar nichts. Ist ja peinlich. Vielleicht einfach mal den Button von der Seite entfernen und sich etwas kleinlauter geben. Schlußendlich hilft aber auch in solchen Fällen nur die ganz alte Bloggerregel: Man muss es ja nicht lesen.

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