Joseph Kanon - In den Ruinen von Berlin

Thema:

Der amerikanische Journalist und Kriegsberichterstatter Jake Geismar kehrt in das Berlin der Nachkriegstage zurück, um dort seine Geliebte aus Tagen vor dem Krieg zu finden. Und ist es nicht ein Zufall, er findet sie auch. Ein weiterer Zufall ist, dass Geismar dabei ist, als ein amerikanischer Soldat tot aus der Havel geborgen wird. Zufällig hat der Tod dieses Soldaten nun wieder etwas mit dem ebenfalls verschwundenen Ehemann der erwähnten Geliebten Geismars zu tun. Dieser Ehemann nun wieder ist zufällig ein deutscher Wissenschaftler, der am Bau der V2 beteiligt war. Darum sucht ihn natürlich die halbe Welt, solchen »guten Deutschen« kann man natürlich auch nach dem Krieg noch gebrauchen.

»Der diche Wald des Tiergartens, all die gewundenen Pfade und albernen, halb versteckten Statuen waren zu einem weitem offenen Feld niedergebrannt…«

Was das Buch also nicht liefert, ist eine gute Story. Merkwürdige Zufälle, eine Konstellation der Akteure die vermuten läßt, dass das Berlin in den Nachkriegstagen einem Dorf geglichen haben muss, indem jeder jeden kannte, die Verworrenheit einer Kriminal-Spionage-Liebesgeschichte. Ein romangewordenes Patchwork sozusagen.

Allerdings: die Studie des zerstörten Berlins, und der Menschen die dort (über)lebten ist durchaus gelungen. Und auch die bigotte Haltung die in der Umbruchphase zwichen Zweiten Welt- und Kaltem Krieg zu Tage tritt, ist durchaus gut skizziert.

Im Ganzen ein durchaus mittelmäßiger Roman, der allerdings sicherlich einen wunderbaren Stoff für einen echt hollywoodmäßigen Film bietet, der natürlich auch schon gedreht wird, wohl mit George Clooney in der Hauptrolle. Ein Buch, dass man zwar lesen kann, aber nicht unbedingt lesen muss.

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