Platten!

Der Ben philosophiert über seine tragbare Plattensammlung, alles schön als MPirgendwas auf dem iPod touch zum mitnehmen. No problem. No way!

Nennt mich altmodisch, schüttelt mit dem Kopf, hallo lieber Kinder, es gab etwas vor der CD und das hieß Schallplatte! Und das ist mein Musikdatenträger. Mal ein paar Songs mitschleppen für die Zugfahrt, schön und gut, da langen mir ein paar automatische Songlisten. Auf die Dauer hören kann man dieses seelenlose, matschige Gedudel nicht: und ich habe fette Ohrstöpsel mit dicken Bässen.

Wenn ich eine meiner 12inches auf den 1210er lege und den alten Verstärker so auf halbe Lautstärke drehe, dann schnappen sich die Nachbarn den bereitgestellten Besen und klopfen den Rhythmus – vor Freude nehme ich an – an die Zimmerdecke. Da wummert es. Da klirren die Vasen auf der Fensterbank. Kennt man ja nicht, wenn man immer nur MP3 hört.

Klar, meine Plattensammlung wiegt eine Tonne, von handlich oder transportabel kann nicht die Rede sein. Aber jede Scheibe darunter, und mag sie noch so schlecht sein, hat eine eigene Seele, einen eigenen Klang. Analog. Schmutzig. Durch den Bauch ins Ohr, nicht durch die Nase. Das ist es: Musik.